Pfarrer Robert Mayer – unvergessen
Ein Mensch mit offenem Herzen und festem Glauben
Am 11. Mai 2005 verstarb Pfarrer Robert Mayer nach schwerer Krankheit. Sein Tod jährt sich in diesem Jahr zum 20. Mal. Er wurde nur 45 Jahre alt.
Pfarrer Mayer wirkte vom 1. September 1992 bis zu seinem Tod in den katholischen Gemeinden von Neukirchen, Oberaula und Schrecksbach. Auch in Hausen war er oft und gern zu Gast. Sein früher Tod löste große Betroffenheit aus – nicht nur unter den Katholiken, sondern auch in der evangelischen Nachbarschaft. Viele Menschen erinnern sich bis heute mit großer Wertschätzung an ihn.
Der Langenselbolder Robert Mayer wurde 1988 in Fulda zum Priester geweiht. Nach seiner Kaplanszeit in Marburg kam er in die Schwalm, wo er sich schnell in den Gemeinden verwurzelte. Seine Zugewandtheit, seine Freundlichkeit und seine Nähe zu den Menschen prägten sein Wirken. Er war ein gern gesehener Gast – etwa bei Familie Teuner in Hausen – und suchte stets den Kontakt, im Alltag wie im seelsorglichen Gespräch.
Pfarrer Mayer war lebensfroh, humorvoll und mitten im Leben. So brachte er sich auch bei geselligen Anlässen ein, etwa beim Karneval in Neukirchen, den er mit Charme und Witz bereicherte. Ein besonderes Highlight war der erste Sonntag nach Aschermittwoch. Der Seniorennachmittag in Hausen im vollbesetzten Dorfgemeinschaftshaus. Pfarrer Mayer trug selbstverfasste Reden nur ohne Bütten, über Hausen und ihren Menschen, vor – gekonnt und pointiert. „Besser als jedes Fernsehprogramm“, sagen viele bis heute schmunzelnd.
Auch das sogenannte „Mayerwetter“ ist in Hausen bis heute ein Begriff: Mit einem Augenzwinkern erinnert man sich an besondere Momente, bei denen das Wetter wie auf Bestellung mitspielte. Eine dieser Geschichten verdient ihren eigenen Platz (siehe unten).
Gleichzeitig war er ein Mann des klaren Glaubens. Die Nähe zur Ökumene war ihm ein echtes Anliegen, ebenso stand er fest zur Lehre der Kirche – in Übereinstimmung mit Papst und Bischof. Seine Verkündigung war überzeugend und ehrlich – ohne Abstriche.
Sein leidenschaftlicher Einsatz forderte jedoch auch seinen Tribut. Bereits 2002 geriet er gesundheitlich an seine Grenzen. Infolge einer organischen Erkrankung traten seelische Erschöpfung und Überlastung hinzu, die er offen und mutig in einer Therapie anging. Doch die medizinischen Befunde waren schwerwiegend: Zwei Hirninfarkte und ein notwendiger Eingriff führten schließlich zu einem Zustand, aus dem er sich nicht mehr erholte. Nach einigen Wochen im Koma schlief Robert Mayer friedlich ein.
Wir erinnern uns an ihn als einen Seelsorger mit offenem Herzen – als einen Menschen voller Wärme, Lebensfreude und Glaubenskraft. Möge er in den Herzen derer weiterleben, die ihn kannten und schätzten.