Autor: Karl-Heinz Klinger

20. Dezember 2021

Bürgermeister stinksauer auf Umweltzerstörer

Tiefe Spurrillen auf der Wiese oberhalb des Abfahrthangs – Fotos: Gerhard Manns

„Dass ich so etwas kurz vor dem Ende meiner Dienstzeit als Bürgermeister der Gemeinde Neuenstein noch erleben muss, das treibt mir schon die Zornesröte ins Gesicht und ich bekomme einen ganz, ganz dicken Hals“, so Neuensteins Bürgermeister Walter Glänzer zu OSTHESSEN|NEWS.

Über die Vorfälle habe er auch schon die Polizeistation in Bad Hersfeld informiert. Eine Reaktion stehe aber noch aus und er hoffe, dass vielleicht Spaziergänger oder Autofahrer mal auf solche Vorgänge am Rande der Straße aufmerksam werden und sich bei der Polizei melden. Der Eisenberg liegt im Naturpark Knüll in den Gemeinden Neuenstein, Kirchheim sowie Oberaula (Schwalm-Eder-Kreis). Das Ski- und Langlaufgebiet Am Stern sowie die Wiesen auf der Hochfläche sind im Gebiet der Gemeinde Neuenstein.

Auf dem Eisenberg sollen sogar schon Autos mit Hänger beobachtet worden sein, die die Geländefahrzeuge abgeladen, das Gelände ausgeleuchtet haben und die dann mit den Fahrzeugen auf den Wiesen ihre zerstörerischen Runden gedreht haben. Die Spuren der Reifenprofile sind dafür eindeutige Beweise.

Einige Kennzeichen waren mit Schlamm oder mit Einkauftüten unkenntlich gemacht worden. Glänzer hat diesen Leuten jedenfalls den Kampf angesagt und bittet alle Menschen, die auf dem Eisenberg unterwegs sind und sich an der schönen Natur erfreuen, bei Beobachtungen solcher verbotenen Feld-und Wiesen Ralleys umgehend die Polizeistation in Bad Hersfeld unter der Telefonrufnummer 06621-9320 zu informieren.

Eisenberg Naturrefugium

Dabei ist der Eisenberg ein Refugium für alle Naturfreunde und Wanderer mit vielen schönen Wanderwegen, die alle ausgeschildert und gut begehbar sind. Nicht auszudenken, wenn diese Naturzerstörer auch noch durch die Waldgebiete fahren sollten, wo im Frühjahr der Märzenbecher blüht oder durch die Gebiete mit den sehr seltenen Orchideen, das wäre der Super-Gau an Umweltzerstörung. Unvorstellbar für die Mitglieder der DRK-Bergwacht oder dem Bürgermeister, der sich immer wieder früh am Morgen aufmacht, um auf dem Eisenberg den Sonnenaufgang oder auch Wildtiere zu beobachten.

Heinrich Nitz von der DRK-Bergwacht Neuenstein ergänzt: Nicht nur die Wiesen am Schlittenhang oder der Skihang mit dem Lift, auch die gespurten Langlaufloipen wurden und werden immer wieder von diesen unvernünftigen und auch teilweise uneinsichtigen Bikern und Quad-Fahrern zerstört. 

„Das ist ein großes Ärgernis, wenn wir ehrenamtlich tätigen Mitglieder der Bergwacht zusehen müssen, wie unsere Arbeit für das sportliche Vergnügen der Allgemeinheit, zunichtegemacht wird“, so DRK-Bergwacht Bereitschaftsleiter Heinrich Nitz zu OSTHESSEN|NEWS. „Diese Zerstörer sollten sich aber nicht zu sicher sein, denn wir von der Bergwacht laufen zu unbestimmten Zeiten im Waldgebiet oder im Feld Streife, um dann die Autokennzeichen zu notieren, damit dem Umweltfrevel endlich wirksam Einhalt geboten werden kann.“

Seit Juni 2021 offiziell Naturpark Knüll

Das Gebiet des Naturpark Knüll erstreckt sich zwischen Homberg/Efze im Norden, Neukirchen/Knüll im Westen, Breitenbach am Herzberg im Süden und fast bis nach Bad Hersfeld im Osten und umfasst eine Größe von circa 83.000 Hektar. Dazu gehört natürlich auch der höchste Berg im Kreis Hersfeld-Rotenburg, der Eisenberg. 17 Personen wurde in einem 70 Stunden umfassenden Lehrgang zu anerkannten „Knüllführern“ mit einer Abschlussprüfung ausgebildet. (Gerhard Manns) +++

    OSTHESSEN|NEWS – weitere Fotos

Einen schönen, besinnlichen vierten Advent wünschen die Mitglieder des Theatervereins „Kleine Bühne Hausen“ allen Hausener.

Die Vereinsmitglieder zehren noch von ihren Auftritten aus den Jahren 2014 und 2015 an einem ungewöhnlichen Spielort.

Die „Kleine Bühne“ spielte mit große Erfolg in der „Klinger-Scheune“ das Theaterstück von Ralf Schäfer „Die etwas andere Weihnachtsgeschichte“ (wir berichteten).

Durch die Corona Pandemie wurden die Aktivitäten des Vereins auch in diesem Jahr stark eingeschränkt. So produzierte Ralf Schäfer im letzten Jahr dieses Video. Wir erinneren heute daran.

Viel Spaß!

Video: Ralf Schäfer, Hausen


 


 

 

An der Bushaltestelle, Abzweig Neubaugebiet im Ortsteil Hausen, war letzte Nacht Randale.

Das Sicherheitsglas an der Haltestelle wurde zerschlagen. Erschreckend ist, welche große Gewalt jemand aufbringt, um das Glas kaputtzumachen.

Eine Polizeistreife nahm den Schaden auf. Strafanzeige wurde gestellt. Die örtliche Feuerwehr beseitigte die Scherben. Hinweise nimmt der Ortsvorsteher und die Polizeistation Schwalmstadt entgegen.

Fotos: Jörg Albert

Schlussbericht des Landesrechnungshofes wird umgesetzt

Sechs Punkte habe man dabei herausgearbeitet, mit denen sich die Gemeinde in Zukunft befassen solle. Auch in den Fraktionen und im Haupt- und Finanzausschuss wurden die Inhalte besprochen. Letzterer hielt sich weitgehend an die Vorgaben des Gemeindevorstandes und empfahl folgende Themenbereiche zu beschließen:

■  Richtlinie zur Korruptionsvermeidung

■  Gesamtkonzept zur Gestaltung des demografischen Wandels

■  Prüfung zur Einführung einer Grundgebühr für Wasser und Abwasser,

■  Verbesserung der Breitbandinfrastruktur

■  Standortentwicklung für Dienstleistungsgewerbe und

■  Schaffung und Förderung wohnortnaher Arbeitsplätze im Rahmen des Förderprogramms „Zukunft Innenstadt“.

Dieser Empfehlung folgten die Gemeindevertreter einstimmig. Alle Beteiligten waren sich einig, dass es sich hier um einen Grundsatzbeschluss handele, den es gelte in den nächsten Monaten oder auch Jahren abzuarbeiten und umzusetzen.

Bezüglich des Förderprogramms „Zukunft Innenstadt“ berichtete Wagner, dass inzwischen ein Fachbüro für die Begleitung der Umsetzung ausgewählt wurde. Ein Arbeitstreffen aller beteiligten Mandatsträger könne wegen Corona aber erst im Januar 2022 stattfinden. (lö)

Oberaula beteiligt sich an „Digitaler Dorflinde“

Einem Antrag von Bürgermeister Klaus Wagner, am Förderprogramm „Digitale Dorflinde“ teilzunehmen, stimmten die Oberaulaer Parlamentarier einstimmig bei zwei Enthaltungen zu.

Wegen zahlreicher offener Fragen war das Thema verschoben und an die Ausschüsse verwiesen worden. Dort hatte insbesondere Claus Vaupel (FLO) durch sein Fachwissen zur Klärung der Sachverhalte beigetragen, betonten sowohl der Bürgermeister als auch Ausschussvorsitzender Werner Weidemann. Dank der Zustimmung kann die Förderung von 19 000 Euro noch in diesem Jahr beantragt werden. Auf die Gemeinde kommen 6000 Euro für die Einrichtung und 4000 Euro für die jährliche Unterhaltung zu. Damit sollen im ersten Halbjahr 2022 19 W-LAN-Hotspots an oder in neun kommunalen Liegenschaften eingerichtet werden.

Zum Thema Internet berichtete Bürgermeister Wagner, dass aktuell 228 Anträge, das entspricht einer Quote von 15,23 Prozent, für einen Glasfaseranschluss vorliegen. Wagner zeigte sich optimistisch, dass die geforderte Quote von 40 Prozent (rund 600 Anträge) erreicht wird. (lö)

Gemeinde Oberaula plant vielseitig für die Zukunft

Das Jahr ist fast vorüber, aber in Oberaula wird viel geplant und auf den Weg gebracht.

Innenstadt beleben

Um die Kerngemeinde zu beleben, hat sich Oberaula erfolgreich um eine Fördersumme vom Land Hessen in Höhe von 278.000 Euro des Landesprogrammes Zukunft Innenstadt beworben. Der Förderbescheid liegt vor. Das Geld steht für zwei Jahre zur Verfügung und soll zweckgebunden ausgegeben werden, um die Attraktivität der Kerngemeinde zu steigern. Ende 2023 müssen die Verwendungsnachweise vorgelegt werden. Bis es soweit ist und Projekte umgesetzt werden, sollen im neuen Jahr Workshops angeboten werden. Gemeindevertreter und interessierte Bürger können sich dabei einbringen und gemeinsam Ideen erarbeiten. „Diese Workshops sollten möglichst in Präsenz stattfinden. So entsteht erfahrungsgemäß ein besserer Dialog als digital“, erklärt Rathauschef Klaus Wagner. Zur Bewerbung musste die Gemeinde bereits Vorschläge unterbreiten. So wäre es denkbar, den Radverkehr innerorts sicherer zu gestalten. Auch hinsichtlich des anstehenden Ausbaus der B454 ab 2024 könnten Synergie-Effekte genutzt werden. Auch die Errichtung eines modernen CoWorking-Spaces wäre eine Option.

„Planungen und Konzepte werden mit dem Geld gefördert. Es ist ein Attraktivitätssteigerungsprogramm“, ergänzt Wagner. Dieses lebt von Vorschlägen und Ideen.

Zusammenarbeit

Der Gemeindeverwaltungsverband „Südlicher Knüll“, bestehend aus Neukirchen, Oberaula und Ottrau haben erstmals eine gemeinsame Broschüre herausgebracht, die ab sofort auf den Gemeinden, Banken und Partnern abholbereit ist. Darin stellen sich die drei Kommunen vor und unterstreichen damit ihre interkommunale Zusammenarbeit. Die E-Rechnung und das gemeinsame Dokumentenmanagementsystem sind da nur zwei Bereiche, in denen die Bürger der drei Orte profitieren. Ganz konsequent wird auch an der Weiterführung der bereits etablierten Strukturen gearbeitet, heißt es aus dem Rathaus Oberaula. 2022 soll jede Gemeinde Bürgerservice-Büros haben, die den Bürgern all das ermöglichen sollen, was auf einem Rathaus erledigt werden kann – unabhängig davon, welcher der drei Gemeinden die Bürger angehören und welches Rathaus sie besuchen. Ausweise beantragen oder verlängern sind etwa Vorteile der IKZ, die Bürger spüren können, wenn sie als Pendler ohnehin in mehreren Orten unterwegs sind. Vieles andere läuft eher im Hintergrund ab.

Sprung ins Digitale

Mit einer neuen App für Ratsmandatsträger kann auf das Ratsinformationssystem zugegriffen werden, um etwa relevante Unterlagen aus dem Dokumentenmanagementsystem abzurufen. Mit diesem Schritt will Oberaula nach und nach weg vom Papier kommen und alles digital abrufbar machen.

Mobiles Impfen wird wieder angeboten

Nach dem gut angenommenen Angebot beim ersten Mal wird es am 6. Januar erneut eine Impfaktion in Oberaula geben.

Diese ist Teil des Mobilen Impfens im Schwalm-Eder-Kreis. Von 10 bis 16 Uhr können sich Impfwillige in der Mehrzweckhalle Oberaula, Böhlstraße 35, an diesem Donnerstag entweder Erst-, Zweit- oder Auffrischungsimpfungen abholen. Als Impfstoff wird voraussichtlich eine Kombination aus Moderna und Biontech angeboten, sprich die jüngere Generation erhält Biontech, alle über 30 voraussichtlich Moderna.

Zudem bietet die Nachbarschaftshilfe vor Ort warme Getränke an, um die mögliche Wartezeit in der Schlange mit etwas Leckerem kostenfrei zu überbrücken. (dan)

„Viele schaffen mehr“

Gemeinnützige Projekte werben auf regionaler Crowdfunding-Plattform

Unter dem Motto „Viele schaffen mehr“ ist kürzlich die Crowdfunding-Plattform der VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg eG für gemeinnützige Projekte und Initiativen in der Region gestartet. Auf www.vr-bankverein.viele-schaffenmehr.de präsentieren soziale, karitative, kulturelle und öffentliche Einrichtungen, Initiativen und Vereine ihre Projektideen – und suchen nun Förderer. Interessierte können für ihre Lieblingsprojekte spenden, in der Vorweihnachtszeit etwas Gutes tun und den Vereinen so die Umsetzung ihrer Vorhaben ermöglichen.

Diese drei Projektideen aus dem Aulatal haben die Finanzierungsphase erreicht und werben um Unterstützung:

– die Schützengilde 1884 Oberaula e.V. mit ihrem Projekt Erneuerung von acht elektronischen Luftdruckständen, bei dem allen Schützen und vor allem auch der Jugend moderne Anlagen zur Verfügung gestellt werden sollen, deren neue elektronische Luftdruckstände computergesteuert sind und die Treffer durch Schall- und Lasertechnik ermittelt werden.

– die TSG 1907 Oberaula e.V. mit ihrem Projekt neues Flutlicht für die TSG Oberaula, bei dem es um die Erneuerung der veralteten und störanfälligen Flutlichtanlage in eine umweltfreundliche und energieeinsparende LED-Flutlichtanlage geht.

– der Schützenverein Willingshain e.V. mit seinem Projekt Bogensport Willingshain, weil das Interesse an der Sportart insbesondere bei Jugendlichen sehr groß ist.

Alle Vereine freuen sich über jede zusätzliche Spende, die sie ihrem Ziel näherbringt.

Für die Menschen vor Ort stark machen

Damit möglichst viele gute Ideen realisiert werden können, ist die VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg eG zusätzlich auch Co-Funder für die Initiativen. Sie bezuschusst Projekte in der Finanzierungsphase durch zusätzliche Spendengelder: Jedes Funding wird bis zu einem Betrag von maximal 50 Euro verdoppelt – unabhängig davon, mit welchem Betrag sich der jeweilige Förderer an der Realisierung des Projekts beteiligt. Und das so lange, bis der mit 30.000 Euro gefüllte Spendentopf leer ist. „Wir arbeiten in der Region und wir leben in der Region. Da ist es für uns selbstverständlich, dass wir uns auch vor Ort für die Menschen stark machen. So unterstützen wir seit jeher viele kulturelle und soziale Projekte mit Spenden- und Sponsoringgeldern“, erklärt Vorstand Thomas Balk. (pm)

   ZUM PROJEKT der Schützengilde

   ZUM PROJEKT der TSG Oberaula