Geld vom Bund für Burg Herzberg

Finanzielle Unterstützung für Sanierung

Gute Nachrichten aus Berlin überbrachte der Bundestagsabgeordnete Michael Roth (SPD) an Burghauptmann Frederick von Dörnberg von der Burg Herzberg in Breitenbach.

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte am Mittwoch beschlossen, dass der Bund aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm 125 000 Euro für die Sanierung der Burg Herzberg bereitstellt. Bei dem Projekt übernimmt der Bund die Hälfte der Gesamtkosten.

Roth hatte sich nach eigenem Bekunden in den vergangenen Wochen im Kabinett und Parlament für das Projekte stark gemacht – mit Erfolg.

Die mittelalterliche Burg Herzberg, erbaut am Ende des 13. Jahrhunderts, ist die größte Höhenburg in Hessen. Auch über Nordhessen hinaus hat sich die Burg einen Namen als kulturelles Denkmal und Festivalstätte gemacht.

In den vergangenen Jahren wurden mit Unterstützung von Bundes- und Landesmitteln bereits umfassende Sanierungsmaßnahmen ausgeführt. Im Frühjahr 2019 waren Teile der Ostmauer der historischen Festungsanlage eingestürzt, die nun fachgerecht restauriert werden sollen.

Kultur- und Denkmalpflege fallen grundsätzlich in die Zuständigkeit der Länder. Mit den Denkmalschutz-Sonderprogrammen beteiligt sich seit 2007 aber auch der Bund an der Sanierung von national bedeutsamen Kulturdenkmälern in ganz Deutschland.

Im Rahmen des Denkmalschutz- Sonderprogramms werden im Haushaltsjahr 2020 bundesweit 251 Projekte mit Bundeszuschüssen in Höhe von insgesamt 50 Millionen Euro gefördert. Leider befindet sich das Schoß Hausen aus verständlichen Gründen nicht im Förderprogramm.  

Auch das Land Hessen steht mit Zuschüssen und Steuererleichterungen für die Förderung bereit.

Aus den Mitteln des Landes Hessen werden zurzeit jährlich rund acht Millionen Euro für Zuwendungen zur Erhaltung von Kulturdenkmälern zur Verfügung gestellt.

Es ist wichtig, dass der Denkmaleigentümer mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörde über Art und Weise der Restaurierungs- oder Umbaumaßnahme Einigkeit erzielt.

Mit verrückten Ideen gegen den Corona-Blues

Hausen. Dass die „Hiisener“ ein äußerst aktives, lustiges, feierfreudiges und einfallsreiches Völkchen sind, das haben sie in der Vergangenheit mit zahlreichen Aktionen, Festen, Veranstaltungen und Zusammenkünften immer wieder weithin sicht- und spürbar unter Beweis gestellt.

Natürlich macht auch das Coronavirus vor dem kleinen hessischen Dörfchen am Rande der Schwalm nicht halt. So zeigte sich in Zeiten von verstärktem Home-Office und neuartigem Homeschooling, dass Mobilfunk und Internet in dem Oberaulaer Ortsteil nicht gerade üppig vorhanden sind. „Wir bräuchten ein eigenes Rechenzentrum“, sagte jemand und schon war die Idee geboren. Jetzt steht am Ortseingang ein alter Leiterwagen, bestückt mit verschiedenen Rechen als „Großes Rechenzentrum“, ein „Kleines Rechenzentrum“ wurde auf dem ehemaligen Milchbock in der Ortsmitte als Blickfang direkt an der Hauptstraße aufgebaut.

Und wenn schon, denn schon dachten sich die Hausener: Wenn schon das traditionelle Maibaumaufstellen mit großem Fest am letzten Tag im April ausfallen musste, so könnte man doch das Rechenzentrum mit einem Mini-Maibäuchen aufwerten. Der entsprechende „Stamm“ mit Ständer fand sich als Requisite eines anderen Ereignisses noch in der Scheune von Henner Roth, der Kranz auch Buchsbaum war schnell gebunden und so wurde unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften das Bäumchen am Donnertagnachmittag noch eilig aufgestellt. (lö)

Am Donnerstagnachmittag stellten Marion und Henner Roth gemeinsam mit Angelika Krey und Helga Hennighausen (von links) noch schnell einen kleinen Maibaum auf. Ob das Rechenzentrum für schnelleres Internet in Hausen sorgt muss allerdings angezweifelt werden. Foto: Löwenberger  


 

30. April 2020

Wohl der Tiere in Gefahr?

Corona-Pandemie: Hundesalon-Besitzerin verzweifelt an Öffnungsverbot

Christine Holick ist verzweifelt – und versteht die Welt nicht mehr: Die 41-Jährige, die in Oberaula (Schwalm-Eder-Kreis) Hollis Hundesalon sowie eine Tierpension betreibt, darf in Zeiten von Corona ihrer Tätigkeit als Hundefriseurin nicht nachgehen. Auch viele Kunden aus dem benachbarten Landkreis Hersfeld-Rotenburg sind häufig bei Christine Hollick.

Wir müssen draußen bleiben: Hundesalon-Besitzerin Christine Holick aus Oberaula verzweifelt an Öffnungsverbot.

Seit dem 16. März hat die sogenannte „Groomerin“ jedoch ihre Pforten geschlossen. Das Paradoxe: In anderen Bundesländern, beispielsweise in Thüringen und Rheinland-Pfalz, dürfen Hundefriseure unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen arbeiten.

„Das ist mir ein Rätsel“, sagt Christine Holick. „In fast allen Bundesländern darf unsere Branche ihrer Tätigkeit nachgehen und in Hessen haben wir ein Berufsverbot verhängt bekommen – das ist doch ungerecht und zeugt von Willkür. Warum gibt es keine einheitliche Regelung? Nicht zu vergessen: Haarstudios für Zweibeiner dürfen ab Montag, 4. Mai, wieder öffnen.“

Die Oberaulaerin hat sich ein Herz gefasst und beim hiesigen Ordnungsamt, Landratsamt, Gesundheitsamt und Amt für Veterinärwesen nachgefragt. „Alle Ansprechpartner haben sich auf die vierte Verordnung der hessischen Landesregierung zur Bekämpfung des Corona-Virus vom 17. März berufen, in der niedergeschrieben ist, dass das Betreiben von Hundesalons und Hundeschulen einzustellen ist“, berichtet sie. „Fakt ist: in Hessen habe ich Berufsverbot; hätte ich aber einen Salon in Mainz oder in Eisenach, dürfte ich das Fell und die Haut von Vierbeinern pflegen.“

Apropos Hundepflege: Wie die Hundesalon-Inhaberin erläutert, könne der Betrieb ihres Geschäfts ohne Kontakt zwischen zwei Menschen ablaufen. „Der Kunde könnte seinen Hund in einem eigens eingerichteten Abgabebereich abliefern und zu einem vereinbarten Termin wieder abholen. Zudem würde ich ausreichende Pufferzeiten einplanen.“ Die Bezahlung könne per Überweisung erfolgen. „Oder ich stelle einen Zahlteller bereit.“

Die Zeit dränge: Nicht nur, weil es ums wirtschaftliche Überleben von kleinen Betrieben – „ein Teil meiner Kunden fährt mittlerweile ins thüringische Eisenach“ –, sondern auch um die Gesundheit der Vierbeiner gehe. „Die Tiere leiden bei den vorherrschenden Temperaturen unter dem dichten Fell“, sagt die Oberaulaerin. „Wenn die Tiere nicht regelmäßig fachgerecht gepflegt werden, verfilzt das Fell, entstehen Hautkrankheiten und Parasiten vermehren sich, weil die Haut nicht mehr richtig atmen kann. Auch die Krallen müssen turnusmäßig gestutzt werden“, zählt Christine Holick auf.

Dass in Hundesalons lediglich bunte Schleifchen ins Fell gebunden würden, sei ein gängiges Vorurteil. „Unsere Arbeit ist für das Wohl der Tiere wichtig“, untermauert die Oberaulaerin. Als widersinnig empfindet sie zudem, dass sie ihre Tierpension – trotz Corona-Pandemie – weiterbetreiben darf. Das Fell der ihr anvertrauten Schützlinge pflegen darf sie aber nicht. (Stefanie Harth) +++

Hundesalon-Besitzerin Christine Holick aus Oberaula verzweifelt an Öffnungsverbot. – Fotos: privat