Hersfelder Zeitung
Samstag, 06. Dezember 2025
NACHSPIELZEIT
Trainersuche und Titelträume
Die Katze ist aus dem Sack. Trainer Martin Friedrich gab gegenüber unserer Sportredaktion am Montag erstmals öffentlich bekannt, dass er den taufrischen Wintermeister der Fußball-Gruppenliga Fulda nach der Rückrunde verlassen wird. Der 41-jährige sucht eine neue Herausforderung. Der Verein bedauert seinen Entschluss, zeigt aber Verständnis, wie Armin Hofmann, Vorstand der TSG Oberaula, bestätigt: „Er macht das als fokussierter, junger Trainer absolut richtig, wenngleich Wehmut dabei ist.“ Friedrich wählte den Zeitpunkt mit Bedacht. „Ich wollte nicht bis zum Sommer taktieren, sondern dem Verein frühzeitig die Möglichkeit geben, sich für die Zukunft aufzustellen.“ Seine reflektierte und akribische Arbeitsweise brachte großen Erfolg. Der Klub entwickelte sich zur Nummer eins im Kreis Hersfeld-Rotenburg und feierte in 2023/24 erstmals die Gruppenliga-Meisterschaft. Die Verbandsliga war mit vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln dann eine Nummer zu groß. Im Aulatal spiele keiner wegen des Geldes, heißt es. Trotz des Misserfolgs war die Kameradschaft nie gefährdet. Und es ist sicher nicht selbstverständlich, dass die SGA derzeit schon wieder als Herbstmeister überwintert. „Ich bin ehrlich gesagt auch etwas überrascht“, sagt Kapitän Sebastian Schuch und ergänzt: „Martin hat wieder einen großen Anteil daran.“
Den hat sicher auch Abwehrchef Schuch, der unter der Woche im Zentrum der nächsten Verlautbarung stand. Demnach übernimmt der 37-Jährige ab sofort das Amt des Fußball-Abteilungsleiters. Der Kapitän bringt jede Menge höherklassige Erfahrung bei seinem Heimatverein ein, die er unter anderem beim SVA Bad Hersfeld gesammelt hat. Sein Netzwerk nutze er schon seit seiner Rückkehr vor viereinhalb Jahren, merkt er an. Aktuell beschäftigt er sich vordringlich mit der Neubesetzung des Trainerpostens. Schuch skizziert das Suchprofil: „Wir suchen einen jungen, hungrigen Trainer mit etwas Erfahrung, der junge Spieler entwickeln und mitreißen kann.“
Und wohin verschlägt es Friedrich? „Ich möchte natürlich so hoch wie möglich trainieren. Es müsste aber ein etablierter Verein mit Entwicklungspotenzial sein, der über eine gute Infrastruktur, einen kompetenten Vorstand sowie ausreichend Mittel verfügt, um wettbewerbsfähig zu sein.“ Der Coach wird im Aulatal riesige Fußstapfen hinterlassen. Bis dahin fordert er, „dass alle voll reinhauen. Desto erfolgreicher wir die Rückrunde abschließen, desto einfacher wird der Start in die neue Zukunft sein.“ (SASCHA POLDRACK)
