Autor: Karl-Heinz Klinger
ÖPNV im Ibratal verbessern
Ältestes menschähnliches Artefakt in Hausen gefunden
Walter Höhn hat den Quarzitbrocken in den 1980er-Jahren auf einem Fundfeld entdeckt: Es dauerte rund 40 Jahre, bis er den Brocken der Forschung vorstellte. © Felix Busjaeger
Als Walter Höhn in den 1980er-Jahren auf einem Fundfeld bei Oberaula-Hausen einen auffälligen Quarzit findet, ahnt er bereits, dass ihm ein besonder Fund geglückt ist. Etwa 40 Jahre später bestätigt das auch die Forschung.
Hausen – Ein auffälliger Quarzitbrocken aus Oberaula-Hausen hat das Potenzial, die Archäologie maßgeblich zu beeinflussen. Denn beim Betrachter entsteht unmittelbar der Eindruck von menschlichen Augen: Gut 12,5 Zentimeter ist er groß und mit einem durchgängigen, natürlichen Loch sowie deutlichen Bearbeitungsspuren an der Oberfläche versehen. Die Optik wird durch eine auffällige rote Umrandung unterstützt, die dem Stein die Züge eines Gesichts verleiht.
In Verbindung mit den nachgewiesenen Bearbeitungsspuren und dem hohen Alter des Artefakts lässt der Brocken die Interpretation zu, dass Homo erectus und Neandertaler bereits in der Lage waren, menschenähnliche Abbildungen anzufertigen. Als Walter Höhn an einem Frühlingstag in den 1980er-Jahren den eigentümlichen Quarzitbrocken auf einem Fundgelände am östlichen Ortsrand von Hausen fand, ahnte er bereits, dass ihm etwas ganz Besonderes in die Hände gefallen war. „Ich habe deutliche Bearbeitungsspuren entdeckt und die gesichtsähnlichen Züge gesehen. Der Quarzit schien zudem sehr alt“, sagt der Borkener.
Quarzitbrocken zeigt Gesicht: Erst nach 40 Jahren der Forschung vorgestellt
Die Wissenschaft bestätigt nun Höhns Einschätzung: Die braune Patina weist das Artefakt einer älteren Fundserie aus Hausen zu. Diese stammt aus dem Acheuléen, einer Zeitspanne während der Altsteinzeit, die über die Existenz von Faustkeilen definiert wird und vor 150 000 Jahren endete. Der Gegenstand wäre damit eine der ältesten menschähnlichen Darstellungen Europas. Dass es knapp 40 Jahre dauerte, bis Höhn seinen Fund der Öffentlichkeit zugänglich machen würde, liegt im wissenschaftlichen Konsens der 1980er- Jahre begründet: „Zur damaligen Zeit wäre es unmöglich gewesen, den Stein bekannt zu machen“, erklärt Prof. Dr. Lutz Fiedler, bis zu seiner Emeritierung Leiter der Archäologischen Abteilung des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen in Marburg, dann Honorarprofessor an der Philipps-Universität Marburg.
„Die damalige archäologische Prämisse war, dass Neandertaler und Homo erectus keine figürlichen Artefakte anfertigen konnten“, so der Experte für die Altsteinzeit. Fiedler selbst untersuchte jüngst den Quarzit und stellte seine Einschätzungen in einem Fachmagazin vor. „Neuere Funde aus Marokko, Gibraltar und Frankreich zeigen inzwischen deutlich, dass beide solche Figurenherstellen konnten.“ Aus diesem Grund legte Höhn seinen Fund nochmals zur Begutachtung vor.
Quarzitbrocken zeigt Gesicht: Fundort wurde zerstört
„Es ist auf jeden Fall ein spannendes Artefakt hohen Alters und wird in der Wissenschaft für Diskussionen sorgen“, sagt Dr. Andreas Thiedmann, zuständiger Bezirksarchäologe vom Landesamt für Denkmalpflege. „Sicher ist, dass der Quarzitbrocken Bearbeitungsspuren vorweist. Was sie genau zeigen sollen, können wir allerdings nur versuchen, zu interpretieren.“ Fiedler erwartet, dass die neuen Erkenntnisse große Resonanz bei Sammlern hervorrufen wird: „Möglicherweise tauchen weitere ähnliche Funde auf.“ Neue Funde können aber an der Stelle in Hausen nicht mehr gemacht werden. Das Gelände ist durch eine denkmalrechtlich nicht genehmigte Bebauung zerstört worden. Für Höhn sind die neuen Erkenntnisse eine Bestätigung seiner Vermutungen.
Der pensionierte Oberstudienrat ist bereits seit knapp 50 Jahren auf der Suche nach Fossilien. In den 1970er-Jahren lernte er Dr. Adolf Luttropp aus Ziegenhain kennen. Der Forscher hatte besonderes Interesse an den Quarzitfunden aus der Altsteinzeit, die er im Bereich der Reutersruh sowie in Lenderscheid, Hausen und Rörshain entdeckte. Einige Male waren die Männer gemeinsam unterwegs, erzählt Höhn. Inzwischen seien seine Ausflüge seltener geworden. Wie es für seinen Quarzitbrocken weitergehen könnte, wisse er noch nicht. „Ich könnte mir aber vorstellen, ihn als Dauerleihgabe an ein entsprechendes Museum zu geben“, sagt Höhn. (Felix Busjaeger)
Walter Höhn hat den Quarzitbrocken in den 1980er-Jahren auf einem Fundfeld entdeckt: Es dauerte rund 40 Jahre, bis er den Brocken der Forschung vorstellte. © Felix Busjaeger
Als Walter Höhn in den 1980er-Jahren auf einem Fundfeld bei Oberaula-Hausen einen auffälligen Quarzit findet, ahnt er bereits, dass ihm ein besonder Fund geglückt ist. Etwa 40 Jahre später bestätigt das auch die Forschung.
Hausen – Ein auffälliger Quarzitbrocken aus Oberaula-Hausen hat das Potenzial, die Archäologie maßgeblich zu beeinflussen. Denn beim Betrachter entsteht unmittelbar der Eindruck von menschlichen Augen: Gut 12,5 Zentimeter ist er groß und mit einem durchgängigen, natürlichen Loch sowie deutlichen Bearbeitungsspuren an der Oberfläche versehen. Die Optik wird durch eine auffällige rote Umrandung unterstützt, die dem Stein die Züge eines Gesichts verleiht.
In Verbindung mit den nachgewiesenen Bearbeitungsspuren und dem hohen Alter des Artefakts lässt der Brocken die Interpretation zu, dass Homo erectus und Neandertaler bereits in der Lage waren, menschenähnliche Abbildungen anzufertigen. Als Walter Höhn an einem Frühlingstag in den 1980er-Jahren den eigentümlichen Quarzitbrocken auf einem Fundgelände am östlichen Ortsrand von Hausen fand, ahnte er bereits, dass ihm etwas ganz Besonderes in die Hände gefallen war. „Ich habe deutliche Bearbeitungsspuren entdeckt und die gesichtsähnlichen Züge gesehen. Der Quarzit schien zudem sehr alt“, sagt der Borkener.
Quarzitbrocken zeigt Gesicht: Erst nach 40 Jahren der Forschung vorgestellt
Die Wissenschaft bestätigt nun Höhns Einschätzung: Die braune Patina weist das Artefakt einer älteren Fundserie aus Hausen zu. Diese stammt aus dem Acheuléen, einer Zeitspanne während der Altsteinzeit, die über die Existenz von Faustkeilen definiert wird und vor 150 000 Jahren endete. Der Gegenstand wäre damit eine der ältesten menschähnlichen Darstellungen Europas. Dass es knapp 40 Jahre dauerte, bis Höhn seinen Fund der Öffentlichkeit zugänglich machen würde, liegt im wissenschaftlichen Konsens der 1980er- Jahre begründet: „Zur damaligen Zeit wäre es unmöglich gewesen, den Stein bekannt zu machen“, erklärt Prof. Dr. Lutz Fiedler, bis zu seiner Emeritierung Leiter der Archäologischen Abteilung des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen in Marburg, dann Honorarprofessor an der Philipps-Universität Marburg.
„Die damalige archäologische Prämisse war, dass Neandertaler und Homo erectus keine figürlichen Artefakte anfertigen konnten“, so der Experte für die Altsteinzeit. Fiedler selbst untersuchte jüngst den Quarzit und stellte seine Einschätzungen in einem Fachmagazin vor. „Neuere Funde aus Marokko, Gibraltar und Frankreich zeigen inzwischen deutlich, dass beide solche Figurenherstellen konnten.“ Aus diesem Grund legte Höhn seinen Fund nochmals zur Begutachtung vor.
Quarzitbrocken zeigt Gesicht: Fundort wurde zerstört
„Es ist auf jeden Fall ein spannendes Artefakt hohen Alters und wird in der Wissenschaft für Diskussionen sorgen“, sagt Dr. Andreas Thiedmann, zuständiger Bezirksarchäologe vom Landesamt für Denkmalpflege. „Sicher ist, dass der Quarzitbrocken Bearbeitungsspuren vorweist. Was sie genau zeigen sollen, können wir allerdings nur versuchen, zu interpretieren.“ Fiedler erwartet, dass die neuen Erkenntnisse große Resonanz bei Sammlern hervorrufen wird: „Möglicherweise tauchen weitere ähnliche Funde auf.“ Neue Funde können aber an der Stelle in Hausen nicht mehr gemacht werden. Das Gelände ist durch eine denkmalrechtlich nicht genehmigte Bebauung zerstört worden. Für Höhn sind die neuen Erkenntnisse eine Bestätigung seiner Vermutungen.
Der pensionierte Oberstudienrat ist bereits seit knapp 50 Jahren auf der Suche nach Fossilien. In den 1970er-Jahren lernte er Dr. Adolf Luttropp aus Ziegenhain kennen. Der Forscher hatte besonderes Interesse an den Quarzitfunden aus der Altsteinzeit, die er im Bereich der Reutersruh sowie in Lenderscheid, Hausen und Rörshain entdeckte. Einige Male waren die Männer gemeinsam unterwegs, erzählt Höhn. Inzwischen seien seine Ausflüge seltener geworden. Wie es für seinen Quarzitbrocken weitergehen könnte, wisse er noch nicht. „Ich könnte mir aber vorstellen, ihn als Dauerleihgabe an ein entsprechendes Museum zu geben“, sagt Höhn. (Felix Busjaeger)
Coronazahlen (08.01.2021)
Weihnachtsbäume werden am Samstag abgeholt
Hessische Ministerien zu mobilen Impfungen
Bilderrätsel: DAS JAHR 2020
Das große Bilderrätsel der HZ
05.01.2021
Hilde Albert hat es auch in diesem Jahr geschafft, gleich zu Jahresbeginn, in die örtliche Presse zu kommen. Glückwunsch!
Die Redaktion der Hersfelder Zeitung hat sich wieder schöne Lösungsmöglichkeiten für ihr großes Bilderrätsel einfallen lassen.
Zur Antwort A wird in ihrem Heimatdorf Hausen immer wieder gesagt, dass die „Hilde“ mit 70 die Heerstraße runter gefahren ist. Das war aber nur 2006 so! In diesem Jahr müsste es heißen: Die „Hilde“ fährt die Heerstraße mit 85 runter.
Zur Antwort B ist anzumerken, das braucht sie nicht. Hilde hat ihren Hans. Das Dschungelcamp wäre aber eine Option.
Zu erwähnen wäre noch, dass die Antwort C die richtige Lösung ist.
Jürgen Schulz ist Motorsägenkünstler
Trompetenklänge zu Weihnachten und Neujahr
Weihnachtslieder quer durchs Dorf
Bis auf wenige Ausnahmen, sendete Sonntag für Sonntag, Rainer Colli mit seiner Trompete einen musikalischen Morgengruß. Pünktlich um 10 Uhr erschallten Musiktöne aus einem Dachfenster in der Alsfelder Straße. Seine Trompetentöne trug der Wind an manchen Tagen bis ins Neubaugebiet.
Eine schöne Aktion einer privaten Initiative, die auf die Turmbläser-Tradition in manchen Städten zurückgeht. Und das alles ehrenamtlich! Dafür herzlichen Dank!
Der „Heilige Abend“ war in diesem Jahr anders. Es fehlte der Gottesdienst, es fehlte das Krippenspiel, es fehlte das Singen mit und ohne Chor. Es fehlte auch das Treffen mit den Freunden, Nachbarn und Bekannten.
Rainer Colli
Ab 16.30 Uhr hörte man, quer durchs Dorf, Trompetentöne. Es war schön zu sehen, wie sich Fenster und Türen öffneten, wie Autos stehen blieben und die Insassen ihre Autofenster herunterkurbelten. Menschen traten auf ihre Treppen und Balkons und lauschten. Ein schönes Erlebnis „Weihnachtliche Trompeterklänge“ in Hausen zu hören.
Zum Jahreswechsel um Mitternacht läuteten die Kirchenglocken das neue Jahr ein. Ihr außergewöhnlicher Klang fasziniert seit Menschengedenken und hat einen weltlichen Ursprung.
Neujahrs Trompetenspiel begeistert
Mit „Freude schöner Götterfunken“ eröffnete Björn Diehl sein Trompetenspiel am Neujahrsmorgen. Mit seinem Trompetenspiel von einer Haustreppe begrüßte Björn das neue Jahr. Wieder öffneten sich Fenster und Türen. Man war gut gelaunt und begrüßte sich lautstark mit Neujahrsgrüßen und Neujahrswünschen.
Musik verbindet so auf diese Weise und schenkt uns die Gewissheit, dass wir zwar zuhause, aber nicht alleine sind.