Mittwoch, 01. September 2021
Unterstützung, wenn Fest ausfällt
Gemeindevertretung Oberaula will Vereinen bei Traditionsfesten helfen
Die Gemeinde, so der SPD-Antrag, den Fraktionsvorsitzender Holger Hehr vorstellte, solle Veranstaltern von Traditionsfesten nicht nur mit Rat und Tat zur Seite stehen, sondern im Zweifelsfall auch mit der Übernahme von Bürgschaften finanziell. Dafür sollten insgesamt 10 000 Euro an außerplanmäßigen Mitteln zur Verfügung gestellt werden, maximal 2000 Euro pro Veranstaltung.
Das Ziel, Vereine bei der Veranstaltung von Traditionsfesten zu unterstützen, teilten auch CDU und FLO, sahen aber Probleme mit der Bürgschaft. „Das wäre ein Freibrief, um Verluste zu decken“, meinte der CDU-Fraktionsvorsitzende Alexander Erler. Und Werner Weidemann (CDU) meinte, das müsse genauer geprüft und individuell geregelt werden.
Das sah auch Bürgermeister Klaus Wagner so, der noch dazu darauf hinwies, dass die Gemeinde bisher schon die Vereine nach ihren Veranstaltungsplänen frage und bei Bedarf Termine koordiniere und beratend zur Seite stehe. Dieses Angebot werde aber nicht sehr stark nachgefragt. Grundsätzliche Probleme mit einer festgelegten Bürgschaft habe auch die Freie Liste (FLO), sagte Sascha Weidemann.
„Die Vereine sollen wissen, dass sie unterstützt werden, wenn etwas total in die Hose geht“, machte Holger Hehr noch einmal den Kern des SPD-Antrags deutlich. Es ginge nicht darum, den Vereinen Gewinne zu beschaffen, ergänzte Klaus Baschnagel (SPD).
Angeregt und moderiert vom Vorsitzenden der Gemeindevertretung Marcus Schug einigten sich die Fraktionen schließlich auf einen gemeinsamen Antrag, der den Vereinen bei Bedarf Beratung und Unterstützung bei der Veranstaltung von Traditionsfesten zusichert. Ob die dann auch finanziell ausfällt, soll im Einzelfall geklärt werden. Der Ausschuss für Familie, Freizeit und Kultur sowie der Haupt- und Finanzausschuss sind einzubinden. Das Votum war einstimmig. (zac)
Oberaula hat Wasserläufe im Blick
Mögliche Gefahrenstellen prüfen
Die CDU hatte gefordert, beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) Fließpfadkarten für das Gemeindegebiet von Oberaula zu beantragen. Diese Karten zeigen mögliche Fließrichtungen und Überflutungsbereiche bei Starkregenereignissen auf.
Das ging der SPD nicht weit genug. Sie wollte deshalb Starkregenereigniskarten, die zwar teurer aber wesentlich aussagefähiger seien und auch die Leistungsfähigkeit der Kanalisation berücksichtigten.
Dirk Gronowski (CDU) wies zudem auf mögliche Gefahren durch private Gewässer wie den Hollenbachsee hin. Da sie die Verhältnisse vor Ort am besten kennen, sollen deshalb auch die Ortsvorsteher eingebunden werden. (zac)
Ein Wasserspielplatz für Oberaulas Kinder
Gemeinsamer Antrag aller Fraktionen
Dementsprechend stolz war Nils Willhardt (CDU), der den Antrag vorstellte. Auf Wunsch von CDU, SPD und FLO soll in Oberaula ein Wasserspielplatz gebaut werden, und zwar mit direkter Verbindung zur Tretbecken-Fläche. Damit soll der lebendige innerörtliche Treffpunkt erweitert und ansprechend für alle Generationen gestaltet werden. Der Spielplatz soll gespeist werden durch den Hollenbach.
Für die Finanzierung hoffen die Antragsteller auf Aufnahme in das Förderprogramm „Zukuh mit mehr Eigenleistung durch die Oberaulaer. Der Ortsbeirat Oberaula lädt zur Planung zu einer Arbeitsgruppe ein, an der auch Kitas und die Grundschule beteiligt sind. Das wurde erwartungsgemäß einstimmig so beschlossen. (zac)
Schlaglöcher in Oberaula sanieren
Einstimmiges Votum für CDU-Antrag
Die Straßen befänden sich, so erläuterte Jacqueline Thamer, in einem äußerst schlechten Zustand und seien für den Luftkurort abschreckende Schlaglochpisten. „Die grundlegende Sanierung ist dringend erforderlich“, betonte Thamer.
Vor Jahren habe sich die Gemeinde deshalb bereits an Hessen Mobil und das Ministerium gewandt, passiert sei jedoch nichts. Die genannten Straßen seien zwar in einer Liste mit Baumaßnahmen bis zum Jahr 2025 genannt, allerdings ohne ein Datum.
Da die genannten Straßen zudem während der geplanten Erneuerung der Ortsdurchfahrt der B 454 in Oberaula in einigen Jahren als Umleitungsstrecke dienen sollten, müsse geklärt werden, ob eine Sanierung der Landesstraße vor oder nach dem Bau der Ortsdurchfahrt sinnvoll sei.
Die SPD-Fraktion halte den Antrag für wichtig und richtig, sagte deren Vorsitzender Holger Hehr: „Man muss öfter mit Nadeln in den Heuhaufen stechen, damit man nicht vergessen wird“, erklärte er.
Werner Weidemann (CDU) wies zudem auf den Sicherheitsaspekt hin. Gerade für Zweiradfahrer seien die Landesstraßen nicht mehr gefahrlos zu nutzen, sagte er. Bürgermeister Klaus Wagner machte darauf aufmerksam, dass Straßenbauprojekte dieser Größenordnung einen Vorlauf von mehreren Jahren hätten. (zac)
Konzept für die Kinderbetreuung
Oberaula will attraktiv für Familien bleiben
Dieser Antrag wurde ebenso einstimmig beschlossen, wie ein weiterer zum Thema zukunftsorientierte Kinderbetreuung. Darin wird der Gemeindevorstand aufgefordert, ein Konzept für die zukünftige Kinderbetreuung in den Kindertagesstätten zu erarbeiten. Ziel solle sein, ausreichend Betreuungsplätze sowohl für Unter-Dreijährige als auch für Drei- bis Sechsjährige zur Verfügung zu stellen.
Dazu seien mehrere Varianten denkbar, erläuterte Nils Willhardt: Aus- und Umbau der Kita Sonnenschein und der evangelischen Kita Eulennest, der Neubau eines Erweiterungsbaus der evangelischen Kita oder der Neubau einer kommunalen Kinderkrippe.
Willhardt verwies, ebenso wie Holger Hehr (SPD), auf den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Kindertagesstätte und die negativen Folgen, wenn der nicht zur Verfügung gestellt werden könne. Beide Kitas seien aber derzeit voll belegt. Auch der neue Waldkindergarten wird gut angenommen.
Ein ansprechendes Kinderbetreuungskonzept sei aber ein wichtiges Kriterium für junge Familien, betonte Willhardt. Die bräuchten Planungssicherheit. (zac)
Medizinische Versorgung sichern
Parlament Oberaula wünscht sich Konzept
Das Parlament beauftragte einstimmig den Gemeindevorstand, ein Konzept zur Sicherung der ärztlichen Versorgung noch in diesem Jahr zu erstellen. Dabei sollten die vor Ort tätigen Ärzte, die kassenärztliche Vereinigung und der Schwalm-Eder-Kreis miteinbezogen werden.
Die CDU-Fraktion hatte ein Stipendium für angehende Ärzte vorgeschlagen, das mit der Verpflichtung verbunden sein sollte, anschließend einige Jahre in Oberaula zu arbeiten.
Stipendien gebe es jede Menge, gab Claus Vaupel (FLO) zu bedenken. Man müsse weiterdenken. Ärzte hätten Bedenken vor der Selbstständigkeit und davor, alle Lasten alleine tragen zu müssen. Deshalb sollte man über ein Versorgungszentrum nachdenken,
Mit dem vorhandenen Sozialzentrum mit Arztpraxis, Physiotherapie, betreutem Wohnen und Pflegedienst sei die Gemeinde da schon ganz gut aufgestellt, erklärte Bürgermeister Wagner. (Christine Zacharias)