Mit Herzlichkeit und Gemeinschaftsgeist

Nach dreijähriger Coronapause war es kürzlich wieder soweit: Der „Hiisner Seniorentreff“ traf sich zum ersten Mal wieder zum gemeinsamen Kaffeetrinken, Kuchenessen und Weihnachtsliedersingen. Organisiert wurde das Treffen im Hofgut Hausen von Elisabeth und Wolfgang Hartwig gemeinsam mit dem „Lebens- und Arbeitskreis“ Hausen.

Einige Bewohner des „Hofchores“ spielten mit ihren Musikinstrumenten Weihnachtslieder, und alle Anwesenden sangen mit. Auch Wolfgang griff zum Akkordeon und stimmte mit ein.

Es war spürbar, dass die Freude in dieser Runde sehr groß war. Der rege Austausch und die gesellige Atmosphäre zeigten, dass die Gemeinschaft nach der langen Pause immer noch fest zusammenhält. So wurde der Neustart des „Hiisner Seniorentreffs“ zu einem gelungenen und fröhlichen Ereignis.

20.12.2023

Der Aufsteiger hat sein Gesicht verändert. Und hat Erfolg damit.

Die Bilanz verblüfft. Platz sechs für einen Aufsteiger, satte 31 Punkte und erstaunliche 39 geschossene Tore – das hätte den Kickern der SG Eiterfeld/Leimbach kaum jemand zugetraut in der Verbandsliga. Trainer Florian Roth erklärt im Gespräch mit Osthessen|News die Initialzündung seines Teams, dessen geschlossenen Auftritt, den starken Zusammenhalt, den Verjüngungsprozess – und den brillanten offensiven Gedanken.

Florian Roth hat viele Erfahrungswerte gesammelt in seinem Fußballer-Leben. In seiner Jugend hat er für den KSV Baunatal gekickt, später auch für den SC Neukirchen. Hat für seinen Heimatverein gespielt, die TSG Oberaula. Kam 2013 erstmals nach Eiterfeld. Drei Jahre danach wurde er Meister, stieg als Trainer des Teams ungeschlagen (27 Siege, drei Remis) in die Gruppenliga auf. Ging dann zur SG Barockstadt. Sieben Jahre blieb er als Coach der Jugendteams und der U23 in der Verbandsliga dort – ehe er zur SG Eiterfeld/Leimbach zurückkehrte.

Was ihm spontan und auf den ersten Blick einfällt in der Rückschau? „Letztlich absolut positiv“, sagt Roth, „das Auftreten des Teams und die Anzahl der Punkte“. Denn damit konnte kaum einer rechnen vor Beginn der Serie, als die SG Eiterfeld/Leimbach die Hürde als Meister der Gruppenliga genommen hatte, um sich für die klassenhöhere Verbandsliga zu qualifizieren. 

Initialzündung 1:0-Sieg beim CSC – sehr positive Entwicklung beginnt

Rückblende. Ein Tag, der durchaus in der Jahresgeschichte 2023 seinen festen Platz in der Vereinsgeschichte der SG eingehen wird. Es ist der 13. August – und im zweiten Spiel der Saison siegt Roths Team beim in dieser Liga hoch gehandelten CSC Kassel mit 1:0; Bartosz Witkowski gelingt in der 67. Minute das Tor des Tages. Acht Tage nach dem missratenen Saisonstart – dem 0:3 auf eigenem Platz gegen die Britannia aus Eichenzell – lieferte Eiterfelds Team der Sieg beim CSC einiges zum Mitnehmen.

Der Trainer spricht von einer Initialzündung. Von da an habe die „sehr positive Entwicklung“ begonnen. „Vor diesem Spiel haben wir unser System umgestellt und gesehen, dass wir gegen hochklassige Mannschaften mithalten können. So ein Sieg beflügelt.“ Und der Blick nach vorn, die Zeitreise zum Guten, sie begannen. Und nahmen ihren Lauf.

„Das Team hat harmonisch gearbeitet und hat einen sehr guten Job gemacht“

Die Stärke als Team. Bei der Beantwortung der Frage, was besonders gut gewesen sei – auch da zögert Roth nicht lange. „Das Team hat sehr harmonisch und fokussiert gearbeitet – und an seine Weiterentwicklung geglaubt. Es hat einen sehr guten Job gemacht.“ Florian Roth und der Teamgedanke – das gehört irgendwie zusammen. „Wir hatten sehr wenig Konflikte. Ein Rädchen griff ins andere“, fügt der Coach an. Dass ihn diese Fakten stolz machen, das hört man an seiner Stimme.

Der Verjüngungsprozess. Spieler gingen nach dem Meisterschaftsgewinn, Spieler kamen, um das neue Vorhaben anzustoßen. Junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchsbereich, der vergleichbare Stärke in Osthessen sucht und dem Flaggschiff SG Barockstadt das Leben schwer macht. „Wir haben auf dieses Konzept gesetzt, das der Analyse des Jugendbereiches geschuldet war. Das soll keine Eintagsfliege sein. Wir wollen auch zukünftig auf junge Spieler setzen und ihnen die Möglichkeit bieten, in der Verbandsliga Fuß zu fassen und als Spielort und Plattform zu begreifen.“ 

Drei Teams aus dem Nachwuchsbereich sind in den Verbandsligen vertreten. Vorn vertreten. Die A-Junioren, von Romeo Schäfer trainiert, sind Sechster mit Tendenz nach oben. Die B-Junioren, mit Andreas Köller als Coach, belegen Rang vier und haben nur vier Punkte Rückstand auf Spitzenreiter KSV Baunatal – und die C-Junioren, von Bastian Stumpf angeleitet, sind ebenfalls Vierter. Auch sie fassen einen Spitzenplatz ins Auge. 

Das Jahr 2023. Kein Wunder, dass sich bei der Ersten zum Ausklang des Jahres eine kleine Delle einschlich. „Wir hatten in den letzten vier oder fünf Spielen so einen kleinen Knick drin“, hat Florian Roth wahrgenommen. Die Jungs haben viel erlebt in 2023. Ich sage immer: Das ganze Jahr ist entscheidend. Und das war dann am Ende schon kräftezehrend. Man kann aber sehr zufrieden sein mit dem Jahr.“ Da widerspricht niemand. 

Die Tore. Dass die SG Eiterfeld/Leimbach so viele Tore schoss – vor allem in Heimspielen – das kam und kommt nicht von ungefähr. „Unser Spiel ist sehr offensiv und sehr mutig ausgerichtet“, ergänzt der Trainer, „wir wollen mit schnellem Fußball und Ball-Eroberungen begeistern“. 

Sehr, sehr schmerzhaft. Das ist sicher die Tatsache, dass der 1. Vorsitzende Volker Hilpert sein Amt ab der kommenden Saison niederlegt. „Es bildet sich gerade ein großes Team, das seine umfängliche Arbeit, die in seiner Gänze niemand sieht und beurteilen kann, abfangen und abfedern soll.“ Nicht nur Roth ist ergriffen.

Die Infrastruktur, die sich in den letzten Jahren am Eiterfelder Sportplatz herausgeschält hat, sucht ihresgleichen in Osthessen. Selbst Regionalligist Barockstadt wäre da neidisch: Kraft- und Fitnessraum, Sauna, wettbewerbsfähiger Kunstrasen – und ein schmucker A-Platz. Roth sagt das so. „Als ich 2013 in Eiterfeld angefangen habe, war der Platz in absolut schlechtem Zustand. Jetzt sucht man seinesgleichen in Osthessen.“ Mit seinen Worten steht er – auch wenn er Insider ist – nicht alleine da. (wk)