Was ist schon dran am Räuberwäldchen?
Foto: Julia Höfert, Oberaula
Wer heutzutage zum Räuberwäldchen an der Katzbach kommt und meine Geschichte darüber kennt, wundert sich ganz sicher über meine Begeisterung für die Kultstätte der 50 er Jahre. Außer einiger immer noch schöner Bäume ist auch nichts mehr geblieben was dem Wort Kultstätte gerecht würde. Und trotzdem, kaum dort angekommen versinke ich in eine Zeit meiner Kindheit, die leider längst Geschichte ist.
Ich sehe die tiefen Mulden und Gräben, die sicher irgendwann mit Erdreich aufgefüllt wurden. Über diese Mulden schwang sich damals an einer Liane Tarzan der Affenmensch. Klar, dass einige meiner Spielkameraden die dazugehörenden Affen mimen mussten.
Wir waren sehr wachsam, denn der Lärm des Dschungels war bis in den naheliegenden Ort Hausen zu hören. Es dauerte auch nicht lange da näherten sich die ersten Mitglieder des feindlichen Stammes. Die nun folgenden Rufduelle aus respektvollem Abstand bis zum Versagen der eigenen Stimme habe ich ja schon oft beschrieben.
Die Hiesner Dulke und die Äwelsche Schisser sind so wie das Räuberwäldchen in dieser Zeit Kult geworden. Ich kenne leider keine Namen mehr der Buben aus Hausen, sonst könnten wir uns ja wieder einmal an der Katzbach zu einem Fernduell treffen. Ich bin mir sicher an zahlreichen Schlachtenbummlern wird es nicht fehlen.