Mülltonnen gab es noch nicht

Die Zeit, als es noch keine Mülltonnen gab

VON ADOLF PAUL, Edermünde-Haldorf

Gelegentlich aufkommender Ärger um das Leeren der Tonnen in den Ortschaften, erinnert mich an die Zeit um das Jahr 1950. Eine blaue Tonne wäre völlig unnötig gewesen, denn mit Altpapier konnte man noch gutes Geld verdienen.

Altmetall war ebenfalls heiß begehrt. Gleich zwei Annahmestellen gab es in Oberaula: Familie Jeppner in der Gasse am Siegersborn und Familie Goss in der Marktstraße. Fast täglich wechselten die Preise und wir Buben schauten sehr genau nach und verkauften unser Altmaterial dort, wo es am besten bezahlt wurde.

Der übrige Müll wurde auf einem ausgewiesenen Platz abgeladen. Einer davon befand sich in der Bahnhofstraße gegenüber dem Haus Bambey. So hatte ich immer genau im Blick, wenn etwas Brauchbares abgeladen wurde. Dann war Schnelligkeit gefragt und zu dieser Zeit war ich noch gut auf den Beinen. So verdienten wir Kinder unser Taschengeld. Heute ist das Gelände bebaut und nichts erinnert an eine ehemalige Müllhalde.

Zum Foto: Das kleine Haus ganz rechts im Vordergrund steht auf der ehemaligen Müllhalde an der Bahnhofstraße. Es wurde von der Familie Heinrich Lipphardt erbaut, den Eltern vom späteren Bürgermeister der Stadt Alsfeld und Landrat des Vogelsbergkreises.

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