Drei Comedians (Witzemacher) müssen improvisieren. Sie bekommen die Überschrift einer Nachricht gezeigt und müssen in Windeseile einen passenden Hasskommentar erfinden. Die Schwierigkeit: Es handelt sich ausschließlich um gute Nachrichten.
Die erste Nachricht: „EU einigt sich auf einheitliches Ladekabel ab 2024“.
Die Drei müssen nicht lange überlegen, die Hasskommentare schießen förmlich aus ihnen raus.
„Klasse, die gleichen, die von Vielfalt reden, schreiben uns jetzt ein Ladekabel vor. In der DDR gab es das damals auch, das Ende kennen wir, danke Merkel!“, startet der Erste. „Ein Kabel für ganz Europa, da freue ich mich schon auf die Schlange“, ergänzt der Nächste. „Da können sich die Grünen endlich nur mit einem Kabel erhängen.“, setzt der letzte den harten Schlusspunkt.
Klar das sind Bühnenprofis, aber das Erfinden von Hasskommentaren fällt allen dreien überraschend leicht und ich glaube, ich könnte das auch. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich scheine darauf programmiert zu sein, das Schlechte in Dingen zu finden. Jemanden mit liebevollen Augen zu betrachten, fällt mir hingegen manchmal schwer. Jedenfalls solange er zu „den Anderen“ gehört. Jesus meinte gerade diese „Anderen“, als er sagte: „Liebe deinen Nächsten.“
Damit uns das konsequent gelingt, braucht es wirklich kreative Ideen. Diese Ideen würde ich gerne in den Leserbriefen und Kommentarspalten dieser Welt lesen. Foto: Ina Henschel