Spendenrekord, bunte Kostüme gegen graues Wetter und ein Nachwuchssieger
Ausverkauft – nur zehn Tage nach Öffnung der Anmeldung! 3.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften starten, mehr geht derzeit einfach nicht, denn das Millerntor-Stadion, die Laufstrecke und die ganze Logistik bieten nur begrenzten Platz. Und zumindest um diesen 3.500 eine reibungslose, sehenswerte, gerne auch schnell gelaufene adventliche von Runde von ca. 5 km bieten zu können, sind schon einige Tricks nötig. Zum Beispiel die Aufteilung auf fünf verschiedene Startwellen im 30-Minuten-Takt, ein “sanfter Beginn” im Gehtempo zwischen Harald-Stender-Platz und der tatsächlichen Startzeitmessung nach dem Engpass Stadion sowie eine sehr lange Auslaufgerade gegen den Rückstau. Wer hätte zur Premiere 2011 (damals ca. 600 Läufer:innen im Ziel) gedacht, dass die Mass(e) mal solche Maße annimmt? Wie der halbe Namenspate, die “Critical Mass”-Fahrraddemo, ist auch der X-Mass-Run irgendwie von selbst immer weiter gewachsen.
Die Spendeneinnahmen erreichten Rekordhöhe. Insgesamt 20.000 Euro gingen an die Fanräume e.V. im Millerntorstadion, den Hamburger Gabenzaun e.V., die Young Rebels des FC St. Pauli Triathlon, die MS Stubnitz e.V. und neu, nach einem aufwändigen Verteilerschlüssel an Hamburger Leichtathletikvereine für gewonnene Meisterschaften in verschiedenen Laufsportdisziplinen.
Fast auch rekordverdächtig: Das Wetter. Es glänzte nicht durch Sonne, sondern durch Abwesenheit von Wetterproblemen. Kein Eis, kein Frost, kein größerer Matsch, kein heftiger Wind, ja nicht mal Regen. Bloß langweilig grau und irgendwo bei 5–7° C. Eigentlich ganz gut zum Laufen. Und gegen das Grau helfen sich die Teilnehmenden beim X-Mass-Run ja bekanntermaßen selber. Durch teilweise aufwändige bunte Kostümierungen, von der simplen roten Zipfelmütze bis hin zum Rentiergespann (Jugend-Fußballklub als Rentiere und ihre Trainer im Pappschlitten, kufenlos).
Los ging es um 9.30 Uhr mit dem ersten Start, vom Startbogen ins Stadion. Dessen Rasen nicht betreten, nur angucken! Wieder aus dem Stadion raus, Planten un Blomen längs, Wende kurz hinter Kilometer 2, Planten un Blomen zurück und am Heiligengeistfeld (mitsamt Winterdom) vorbei zurück ins Stadion. Rasen erneut nicht betreten, auch wenn er durch die Rasenbeleuchtung noch so verlockend aussieht! Lieber die Medaille entgegennehmen.
Schnellster bei diesem ersten Lauf und – wie sich später herausstellte – auch in der Gesamtwertung, war Moritz Wernick (Volkswagen R Trailrunning) in 15:52 Min. Ganz unbekannt ist der Fast-Noch- Nachwuchsläufer (Jahrgang 1996) in Hamburg nicht mehr. Zum Beispiel kam er beim hella hamburg halbmarathon im Juni in beachtlichen 1:16:28 h ins Ziel. Und 2023 war er hinter Vielfach-Sieger Dennis Mehlfeld –dieses Jahr nicht am Start – Zweiter geworden. In der Gesamtwertung schnellste Frau: Lisa Femerling (Triathlon Team Hamburg) in 18:00.
Gewinner der Gesamtstatistik: Frauen. Es gab mehr, nämlich 1.622 Teilnehmerinnen als Teilnehmer (1.380). Das hat man nicht allzu oft beim Volkslauf! Ehrungen für Zeiten und Kostüme – von der wie immer unbestechlichen Jury objektivst gewählt – plus Bratwurst und Glühwein (letzterer für Teilnehmende inklusive), also schon ein regelrechtes Après-Run, gab es nach Zielschluss um 12.30 Uhr nebenan vor dem KNUST. Und obendrauf die Zusage, dass es auch 2025 wieder einen X-Mass- Run geben wird – und darüber hinaus hoffentlich auch!
Ergebnisse (Nettozeiten)
Frauen
- Lisa Femerling, Triathlon Team Hamburg , 18:00
- Jana Schultz, 18:29
- Jennifer Liddell (NZL), hamburg running, 18:43
- Anja Carlsohn, 18:47
- Kasia Kleczek (POL), SV Werder Bremen, 18:53
- Kiki Noordink, NTSV Strand 08, 18:56
Männer
- Moritz Wernick, Volkswagen R Trailrunning, 15:52
- Konstantin Grothe, 16:35
- Lukas Kleczek (POL), SV Werder Bremen, 16:53
- Fynn Lauer, Athletik Uelzen, 16:54
- Maurice Schmidt, Deutsche Vermögensberatung, 17:01
- Jonas Müter, FC St. Pauli Marathon, 17:04
Die vollständigen Ergebnislisten finden sich hier.