Tagesfahrt zum Schlosshof Garath mit den Hausener Jagdgenossen
Die Jagdgenossenschaft Hausen veranstaltete am 25. Juni 2016 auf Einladung ihres Jagdpächters Dankwart von Dörnberg eine Tagesfahrt nach Düsseldorf. Bereits um 7 Uhr startete der vollbesetzte Reisebus der Fa. Koch über die A 49 und A 44 Richtung Nordrhein-Westfalen. Am Steuer Wilfried Hotz. Gegen 10:30 Uhr war die Landeshauptstadt Düsseldorf erreicht. Als wir nun von der Frankfurter Straße links abbogen und nur wenige hundert Meter weiter den „Schlosshof Garath“ erreichten, kam es mir so vor, als würden wir von der Großstadt in ein Dorf – wie unseres – versetzt.
Wir standen auf einem Hofgut, das mehrfach größer ist als das Hofgut in Hausen. Von der Pferdekoppel bis hin zu den Biotopen und im Anschluss Wiesen und Wälder – einfach nur Natur pur! Eine große Reithalle, Pferdeställe, ein forstwirtschaftlicher Betrieb und vieles mehr erblickten die Jagdgenossen voller Erstaunen.
Friederike und Dankwart von Dörnberg begrüßten die Hausener Besucher sehr herzlich. Sie hatten ihnen ein reichhaltiges, rustikales Buffet in einer Scheune aufgebaut, zu dem sie herzlich einluden. Während der Vesper stellte der Hausherr sein Anwesen mit vielen interessanten Einzelheiten vor.
Die Forstverwaltung Schlosshof Garath gehörte im vorigen Jahrhundert einmal zum ehemaligen Wirtschaftshof von Schloss Garath, welcher 1912 von der Familie von Burgsdorff erworben wurde. Zum Schloss gehörten der Schloss- sowie der Hellerhof und eine Schäferei, deren Flächen größtenteils der Stadterweiterung weichen mussten. Alle Bewirtschaftungsflächen zusammen hatten eine Größe von ca. 600 Hektar, welche sich in 135 ha Forstwirtschaft und ca. 465 ha Landwirtschaft aufteilten. Im Jahr 1948 fand eine Erbteilung statt, die zur Folge hatte, dass die einzelnen Höfe unterschiedliche Eigentümer bekamen. Das Schloss wurde veräußert. Seit dieser Zeit wird der Schlosshof von der Familie von Burgsdorff bzw. von Dörnberg weiter bewirtschaftet. Der Schlosshof Garath bietet eine Betriebsfläche von 220 Hektar Forst, 28 ha Landwirtschaft und 5 Hektar Wasserfläche.
Kundenspezifische Balkenware
Die Forstverwaltung bietet für Holzkonstruktionen im holzverarbeitenden Bereich ein Sortiment verschiedene Holzarten (Thuja, Eiche, Lärche, Douglasie) an, welche sich besonders für den Außenbereich eignen. Gerade für diesen Einsatzzweck empfiehlt Dankwart von Dörnberg Thuja (Red Zeder), welche sich beim Trocknungsprozess gegenüber anderen Holzarten nur geringfügig verdreht und verwirft. Balkenware verarbeiten der Chef und ein Mitarbeiter in den Querschnitten bis max. 20 x 20 cm und Brettware in der maximalen Breite 16 cm. Sämtliche Maßanfertigungen werden kundenspezifisch ausgeführt.
Reithalle im ehemaligen Kuhstall
Unscheinbar von außen! Dahinter vermutet man keine großzügige, lichtdurchflossene Reithalle. Die Fassade des ehemaligen Kuhstalls steht unter Denkmalschutz und ist beim Umbau komplett so geblieben. Was macht man wenn an der Höhe nichts geändert werden darf? Man geht in die Tiefe. Jetzt blickt man sozusagen fast in Augenhöhe auf das ehemalige Fundament.
Aus dem ehemaligen Kuhstall ist inzwischen eine attraktive Reithalle geworden. Seit mehr als 20 Jahren gibt es einen Voltigierverein. Er wurde 1992 von Eltern eines integrativen Kindergartens gegründet. Insbesondere Menschen mit Handicap erlangen durch den Kontakt zu Pferden mehr Selbstvertrauen. „Uns ist es wichtig, den Breitensport zu fördern“, sagt Friederike von Dörnberg. Dabei will sie bei den Kindern die Liebe zum Pferd wecken. „Aber es ist nicht alleine die halbe Stunde, die man auf dem Pferd sitzt“, sagt sie. „Bei uns gehört die Stallarbeit dazu“.
Stadtrundfahrt, Stadtbesichtigung und Schifffahrt auf dem Rhein
Nachdem die Reisegruppe den Schlosshof Garath wieder verlassen hatte, wurde unter der Leitung von „Daka“ eine Stadtrundfahrt durch Düsseldorf gemacht. Viele Sehenswürdigkeiten Düsseldorfs wurden angefahren und erläutert. Als wir dann die Rhein-Pegel-Uhr erreichten, wartete schon ein Stadtführer auf uns. Bei strömenden Regen, mehr oder weniger beschirmt, liefen wir durch die historische Innenstadt. Unser Stadtführer gab sich sehr große Mühe gegen die prasselnden Regentropfen, sowie gegen eine Musikergruppe an der Rheinpromenade sprachlich und verständlich anzukommen.
Eine Schifffahrt auf dem Rhein, mit Blick auf das laufende Fernsehprogramm (EM-Länderspiel: Schweiz – Polen), rundete diesen Nachmittag ab.
Herzlichen Dank an die Familie von Dörnberg
Ein herzliches Dankeschön, Schulterklopfen und viele persönliche Worte erhielt Dankwart als er uns alle wohlbehalten am Bus ablieferte. Dieses Dankeschön sollte er auch an Frau und Tochter und weitergeben.
Übriges, Friederike von Dörnberg hat allen das „Du“ angeboten. „Wenn ihr alle meinen Mann mit „Daka“ ansprecht, möchte ich auch mit meinen Vornamen oder Kosename angesprochen werden“, erklärte sie schon bei der Ankunft am Schlosshof Garath.
Ein Zwischenstopp auf der Rückfahrt in die Heimat wurde noch eingelegt. Hier kehrte man zur Stärkung ins Fritzlarer „Brauhaus“ ein, bevor man Hausen noch bei Tageslicht erreichte.
Fazit: Es war ein schöner Ausflug trotz der widrigen Wetterverhältnisse. Ich hätte es bereut wenn ich nicht dabei gewesen wäre. (khk)