02.01.2024

Finissage-Konzert der Ukraine-Gemälde-Ausstellung am Sonntag

FULDA – Noch kann man die vielfarbig-fröhlichen Bilder bestaunen. Bis Sonntag (7.1.2024) kann ein Original oder einen Druck bei der Benefiz-Ausstellung mit den Werken der ukrainischen Künstlerin Olesia Kostiuk im Stadtschloss erwerben und damit Gutes tun.

Begeistert mit virtuosem Geigen-Spiel: Die 14-jährige Oleksandra Chekalenko aus Odessa. Zu erleben am Sonntag (7.1.2024) ab 14:00 im Marmorsaal des Stadtschlosses bei einem Benefizkonzert. – Fotos: Martin Engel

Ein außergewöhnliches Konzert bildet Sonntag ab 14 Uhr den klingenden Abschluss der Präsentation der von der Gattin des ukrainischen Generalkonsuls in Frankfurt gestalteten Bilder: Bei freiem Eintritt konzertieren Spitzenmusiker aus der Ukraine im Marmorsaal des Stadtschlosses. Der Eintritt ist frei.

Präsentiert vom Förderverein des Vonderau Museums („Freunde des Museums), organisiert von der Präsidentin des DRK-Kreisverbandes Fulda e. V., Donata Schenck zu Schweinsberg, und unter der Schirmherrschaft von Fuldas OB Dr. Heiko Wingenfeld, konzertieren mit Olena Romaniv, Ninel Menshikova und Viacheslav Beresniakov Künstlerinnen und Künstler, die allesamt mehrfach internationale Wettbewerbe gewinnen konnten.

Hervorzuheben ist die erst 14 Jahre alte Geigerin Oleksandra Chekalenko aus Odessa, die bereits 30 Wettbewerbe für sich entschied und bereits bei der Eröffnung der Ausstellung begeistern konnte.

Das Programm bietet Klassik von Händel, Mozart und Brahms, kontrastiert von Werken ukrainischer Klassik und Moderne sowie Stücken von Rodolfo Falvo, Enrico Cannio oder John Williams. „Wir freuen uns ganz besonders auf diesen musikalischen Genuss und bitten schon jetzt alle Gäste sehr herzlich um freundliche Spenden für das ukrainische Hilfswerk Your Way,“ lädt Klaus W. Becker als 1. Vorsitzender des Fördervereins zum Konzert.

Das Hilfswerk unterstützt Kriegsopfer – besonders Kinder – im Grenzgebiet der Ukraine. Im Anschluss an das Konzert ist dann letztmalig Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung sowie zum Erwerb eines Bildes. (pm)

01.01.24

Trixi von Dörnberg: auch mit 80 noch ein großes Herz für „schlimme Jungs“

Trixi von Dörnberg: mit 80 Jahren noch mit Farbe im Leben, Güte im Herzen und der Sonne in der Hand. – Fotos: goa

Sie ist eine mehr als beeindruckende Persönlichkeit, eine Dame im besten Sinne des Wortes. Man erntet im kurzweiligen Gespräch mit ihr viel Wärme und Herzlichkeit. Dass sie adelig ist, spielt im Gespräch mit ihr keine Rolle, sonst würden ihre „Ersatzkinder“ garantiert nicht den Kontakt zu ihr suchen und halten. Trixi von Dörnberg ist 80 Jahre alt, wie sie nicht ohne Stolz verrät, und immer noch voller Motivation und bunter Lebensfreude. Nachdem die eigenen drei Kinder als Erwachsene in die Welt gingen, fand sie vor vielen Jahren eine neue Berufung: Ersatz-Mama zu sein für sogenannte „schlimme Jungs“.

Trixi von Dörnberg litt unter dem Weggang der eigenen erwachsenen Kinder. Den Rat ihres Mannes Jürgen befolgte sie und nahm andere Kinder, weit überwiegend Jungs, zu sich ins Hause von Dörnberg an den Herzberg auf. Was unter dem Programmnamen „Happy Child“ zunächst die Kinder von Ärzten und Anwälten aus dem Rhein-Main-Gebiet während der Oster- und Herbstferien betraf, richtete sich schon bald auf sogenannte „Problemfälle“: aggressiv-gewalttätig oder scheu-zurückgezogen, scheinbar ohne Perspektive – Jugendamt, Bürgermeister oder Pfarrer schickten ihr Eltern mit solchen Kindern. Ein eigenes gemütliches Zimmer mit Bad und jede Menge Natur fanden die Kids dort vor – aber vor allem Zuneigung, offene Ohren, menschliche Wärme.

Gelebte Fürsorge und echtes Interesse an den Schicksalen. „Ich helfe Allen, die sich im Leben nicht richtig verstanden fühlen, die den Kummer in sich hineinfressen. Viele haben ihre Kapuzen über den Kopf gezogen und schauen mit verschränkten Armen nur nach unten – das Leben soll nicht an sie herankommen“, beschreibt die ‚Ersatzmama auf Zeit‘ das, was sie häufig vorfindet. „Sieh‘ doch mal nach oben!“ habe sie dann oft geraten und ihnen viel zugehört. Trixi von Dörnberg verfügt über kein Pädagogik-Studium: „Es war mir einfach ein natürliches Bedürfnis, jungen Menschen ein würdevolles Erleben der eigenen Person zu ermöglichen. Dafür braucht es Zuneigung, angemessenes Lob und Anerkennung!“ Den Erfolg ihres Tuns konnte sie schnell erkennen, wenn sie überraschende, glückliche Sätze hörte wie „Das hat ja noch nie jemand zu mir gesagt!“.

Einer der in ihrem Buch beschriebenen Jungs, der anfangs noch sehr aufmüpfig war – inzwischen ist er ein junger, erfolgreicher Mann – war kürzlich wieder mal zu Besuch im Hause von Dörnberg. „Das waren die zwei schönsten Jahre meines Lebens“, habe er in der Rückschau zu seiner Zeit dort gesagt. „Meine Art, auf ihn einzuwirken, sei wie ein Gerüst um ihn herum gewesen, sagte er. Bei einer Unsicherheit habe er sich an diesem imaginären Gerüst festgehalten und sich dabei gefragt ‚Was würde mir Trixi jetzt wohl raten?‘.“

Burg und Mammutbaum als Sinnbild

Das in einem herrlichen Gartenpark gelegene von Dörnbergsche Anwesen liefert der Ergänzungs-Mama stimmige Bilder zu ihren Botschaften: im Garten, aber auch in unmittelbarer Nähe an und in der beeindruckenden siebentürmigen Höhenburg Burg Herzberg. Die denkmalgeschützte Burg befindet sich seit Jahrhunderten im Besitz der Familie von Dörnberg. Im 30jährigen Krieg wurde sie zwar intensiv belagert, aber nie eingenommen. Die Burg wurde auch bis heute niemals aufgegeben, obwohl es eine Herkulesaufgabe ist, sie zu erhalten. Trixi von Dörnberg nimmt ihre Jungs mit zur imposanten Burgmauer. „So stark wie diese Burg musst du sein!“ Oder sie zeigt ihnen den Mammutbaum im eigenen Garten. Die Metasequoias hatten es vor vielen Jahren Trixi und ihrem Mann Jürgen bei einer Kalifornien-Reise angetan: ein mächtiger Stamm mit tiefen Wurzeln – den stärksten Herausforderungen trotzend, wie die Burg. Solch ein Baum wurde nach der Rückkehr aus Kalifornien als Setzling gepflanzt. Der in den ungefähr 20 Jahren zu verzeichnende Wuchs des Mammutbaums verfehlt seine Wirkung nicht: „Die Burg und ein solcher Baum – das sind eindrückliche Bilder, die etwas mit den Jungs machen.“ Standhaft sein, sich nicht unterkriegen lassen – wie könnte man das besser illustrieren und körperlich erfahrbar machen?

Eines Tages erhielt Trixi Besuch von einem ihrer Jungs, mittlerweile 21 Jahre alt. Aus einer zunächst heiter-gelösten Stimmung heraus wurde er im Gespräch tieftraurig, als zur Sprache kam, dass er zwar getauft, aber nicht konfirmiert sei. Da er seinerzeit von der Burg sehr beeindruckt war, schlug Trixi ihm vor, ihn nachträglich in der Burgkapelle konfirmieren zu lassen. „Für Pfarrer Stefan Wagener von der an die Burg angrenzenden Kirchengemeinde Bechtelsberg war klar: wenn jemand den Weg zu Gott sucht, soll man ihm helfen, ihn zu finden. Ich habe also „meinen jungen Mann“ zum Konfirmandenunterricht bei Pfarrer Wagener gebracht. Die feierliche Konfirmation selbst fand dann in der geschmückten Burgkapelle statt, zu der sich der Konfirmand auch fein rausgeputzt hatte. Sogar seinen Haarzopf hatte er sich extra abgeschnitten. Während der Gottesdienstfeier drehte er sich mehrfach um, die Tränen der Freude und Rührung kullerten über die Wangen.“ War das tatsächlich der gleiche Junge, der zu Beginn des Miteinanders an der Bushaltestelle ausnahmslos verbal unflätig, sogar körperlich aggressiv auffällig war?

Trixi von Dörnberg als Buchautorin

Über ihre „Arbeit“ mit den Jugendlichen hat Trixi von Dörnberg 2011 ein Buch geschrieben: „Schlimme Jungs – Warum auch jugendliche Tyrannen ein Recht auf Liebe haben“. Prof.Dr.Dr. Friedrich Wilhelm Graf, evangelischer Theologe und emeritierter Professor für Systematische Theologie und Ethik, bringt es in seinem Buch-Vorwort auf den Punkt: „Das Beispiel Trixi von Dörnberg zeigt, dass in manchen überaus schwierigen Problemlagen der Wagemut und die Überzeugungskraft einer Einzelnen hilfreicher sein können als die therapeutischen Angebote großer Sozialdienstleister. (…) Es ist die eigentümliche, ganz individuelle Verknüpfung von großem Freiheitsmut, Herzensgüte und entschiedener Regeltreue, die sie für ihre „Problemjungen“ zur hilfreichen Ersatzmutter und auch zu einem Vorbild an Geradlinigkeit und Gesinnungstreue macht.“

Auch nach dem Tod ihres Mannes Jürgen vor wenigen Monaten führt Trixi von Dörnberg ihr Überzeugungs-Engagement fort, allerdings mit der Modifikation, dass die Jungs dort nicht mehr übernachten, sondern sich nur noch zu Tagesaufenthalten dort befinden.

Ihre Tage beschließt sie mit allabendlichen Gesprächen mit ihrem verstorbenen Mann und mit Gebeten, Gott möge ihr weiterhin bei ihrer Arbeit mit den Jugendlichen beistehen. „Ich merke, dass ich diese Kraft und die Freude an der Tätigkeit nach wie vor habe!“ So möge es noch lange bleiben – helfende, verstehende, Zuwendung-spendende Menschen wie Trixi von Dörnberg sind heute doch wichtiger denn je. (goa) +++

 

Montag, 1. Januar 2024

SG Aulatal aktuell: Friedrich: „Wir haben eine starke Halbserie gespielt“

Martin Friedrich (Foto: Katrin Krause).

Oberaula – Im „Ligen-Check“ 2023/24 stellen wir heute die SG Aulatal vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Gruppenliga Fulda und belegt nach der Hinrunde den dritten Rang. Als Trainer ist Martin Friedrich (Foto) tätig.

Umbau des Katzbachtal-Stadions in Oberaula und gleich acht zum Teil hochkarätige Neuzugänge: Die SG Aulatal rüstete sich im vergangenen Sommer in allen Bereichen für die kommende Spielzeit 2023/24!

Die neue Serie begann aber mit einer Niederlage: Das Derby bei der SG Neuenstein ging mit 0:2 verloren. Danach lief es jedoch besser und die Spielgemeinschaft siegte viermal und erreichte ein 2:2 gegen Großenlüder. Am siebten Spieltag setzte es beim 0:1 bei der SG Kerzell die zweite Saisonniederlage. Es folgten bis zur Winterpause neun Partien ohne Niederlage (vier Siege, fünf Remis), die das Team um Kapitän Nils Fischer auf den dritten Rang spülten!

Mit 30 Zählern und einem Spiel weniger könnte Aulatal sogar noch am Primus SG Bad Soden II vorbei auf Platz zwei ziehen. Darüber hinaus stellen Rückhalt Fabian Lepper und Co. die fairste Mannschaft der Gruppenliga Fulda!

Wie Coach Friedrich die Hinrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:

Hallo Herr Friedrich, Ihr belegt zurzeit den dritten Platz in der Gruppenliga Fulda. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Friedrich: Wir haben eine starke Halbserie gespielt. Die Grundpfeiler waren die konstant gute Trainingsbeteiligung und die Akzeptanz von allen, das Team an erster Stelle zu sehen. Daraus resultieren eine gute Athletik, die nötige Kaderbreite und eine super Moral. Die Betreuung der Teams ist herausragend. Wir haben Ergebnisse geholt und uns positiv in Richtung der eigenen Spielidee entwickelt. Etablierte Spieler haben eine gute Form erreicht und junge Spieler konnten sich zu Leistungsträgern entwickeln. Wir sind daher aktuell zufrieden.

Was war gut und wo muss sich Ihr Team noch verbessern?

Friedrich: Grundsätzlich haben wir uns in den Spielphasen positiv entwickelt. Die Abläufe bei offensiven wie defensiven Standards waren zielführend. Unser Spiel gegen den Ball wird zunehmend dominanter, das Ballbesitzspiel zunehmend sicherer und kontrollierter. Beim Umschalten in die Offensive gilt es, planvoller und zielstrebiger zu werden. Das defensive Umschalten gilt es, basierend auf einer gut organisierten Restverteidigung, zu festigen. Im Kern geht es um Konstanz! Es geht darum, die Abläufe möglichst oft in der Saison, dem Spiel und letztlich der Spielphase auf hohem Niveau auf den Platz zu bekommen.

Ist der Aufstieg jetzt das Ziel?

Friedrich: Damit beschäftigen wir uns zurzeit nicht. Es gilt zunächst, die aktuell gute Entwicklung zu bestätigen und weiter auszubauen. Dazu liegt der Fokus natürlich einerseits auf Ergebnissen für einen guten Start ins neue Fußballjahr und andererseits geht es darum, unser angestrebtes Ideal vom Spiel möglichst oft und konstant abzurufen.

Wer wird Meister?

Friedrich: Ich habe für mich aktuell noch keinen klaren Favoriten auf die Meisterschaft identifiziert. Das Leistungsniveau an der Tabellenspitze war bisher ausgeglichen. Es wird sich zeigen, ob alle Teams die starke Hinrunde bestätigen können und sicherlich werden auch noch Teams in guter Ausgangslage die Tabellenspitze attackieren. Es bleibt spannend.

Bleiben Sie über das Saisonende hinaus Trainer bei der SG?

Friedrich: Wir werden die Gespräche zu gegebener Zeit führen.

Hessensport24 bedankt sich für das Interview und wünscht der SG alles Gute für die Rückrunde 2023/24!

 

DRK Oberaula blickt auf erfolgreiches Jahr zurück

Oberaula – In den Räumlichkeiten der ehemaligen Molkerei fand die Jahreshauptversammlung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Ortsverein Oberaula statt. Unter der Leitung von Dr. Rüdiger Rau, dem 1. Vorsitzenden, wurden zahlreiche Punkte auf der Tagesordnung behandelt.

Besonders erfreulich war die Ehrung langjähriger Mitglieder. Menschen, die dem DRK Oberaula teilweise über Jahrzehnte die Treue hielten, erhielten Auszeichnungen und Ehrennadeln.

Die geehrten Mitglieder des DRK Ortsverein Oberaula: (v.li.) 1. Vorsitzender Dr. Rüdiger Rau, Marlies Driebe (50 J.), Doris Ehrhorn (5 J.), Jens Becker (40 J.), Heike Angersbach (40 J.), Karl-Heinz Klinger (50 J.), Sonja Bätz (40 J.), Uwe Stein (25 J.), Karl Wagner (55 J.), Horst Stämmler (55 J.), Bernd Angersbach (50 J.), Manfred Kaufmann (25 J.), Dr. Hermann Kurz (55 J.). Auf dem Foto fehlen: Karl-Heinz Koch (55 J.), Horst May (60 J.), Claudia Riegelman (45 J.), Bärbel Herget (40 J.), Marc Christopher Driebe (10 J.) und Kristina Jäckel (5 J.).

Die Versammlung begann pünktlich mit der Begrüßung der stimmberechtigten Mitglieder. In seinem Eröffnungsstatement betonte Dr. Rau die Bedeutung der Grundwerte des Roten Kreuzes, darunter Menschlichkeit, Unparteilichkeit und Einheit, gerade angesichts globaler Krisen und Konflikte.

Der Jahresbericht des Vorstandes zeigte eine lebendige Gemeinschaft. Helga Peter, die Bereitschaftsleiterin, informierte über die Herausforderungen und Erfolge des vergangenen Jahres. Die Corona-Teststelle war weiterhin aktiv, und über 1100 Testungen wurden durchgeführt. Besondere Anerkennung erhielt Marlies Driebe für ihre über 260 Stunden Einsatz.

Erfreuliche Entwicklungen gab es im Jugendrotkreuz (JRK) Oberaula. Steffi Brenzel, die Leiterin, berichtete von einem aktiven JRK mit über 50 Mitgliedern und erzählte von verschiedenen Aktivitäten, darunter Erste-Hilfe-Ausbildungen und soziale Projekte.

Die finanzielle Seite wurde von Marlies Driebe präsentiert. Die Zukunft wurde mit dem Wirtschaftsplan 2024 positiv gestimmt betrachtet und einstimmig genehmigt. Die Kassenprüfer attestierten eine hervorragende Kassenführung, was zur Entlastung des Vorstandes führte.

Die Wahlen brachten einstimmige Ergebnisse für neue Kassenprüfer und Delegierte. In einem abschließenden Punkt wurde über die Absage der Einweihungsfeier für den neuen JRK-Raum berichtet.

Die Versammlung schloss um 22:00 Uhr. Dr. Rüdiger Rau dankten den Mitgliedern für ihre engagierte Teilnahme.

Dieser Abend zeigte einmal mehr, wie stark das DRK Oberaula als Gemeinschaft ist und mit welchem Engagement sich die Mitglieder für das Wohl der Gemeinde einsetzen.

HZ-Cup: JFV Aulatal gewinnt bei F-Junioren

Bad Hersfeld – Fünf Turniere in drei Tagen: Gestern begann das Hallenfußballturnier um den HZ-Cup in der Bad Hersfelder Geistalhalle. Erster Sieger der Turniertage waren die F-Junioren-Fußballer des JFV Aulatal, die sich im Endspiel mit 5:1 gegen die JSG Alheim durchsetzten. Der JFV Bad Hersfeld, im Semifinale den Aulatalern erst im Siebenmeterschießen unterlegen, sicherte sich Platz drei mit einem 4:0 über Künzell.

Am Nachmittag betraten dann die D-Junioren das Parkett; ihr Turnier war erst am Abend beendet. Morgen vormittag ab 10 Uhr sind die E-Junioren an der Reihe, deren Endspiel gegen 15.20 Uhr terminiert ist. Sie alle spielen um die Trophäen des Sparkasse Kids-Cups.

Sechs Traditionsmannschaften streiten morgen ab 16 Uhr dann um den Turniersieg. (rai)

Der Heilige Christophorus

– von Donata Schenk zu Schweinsberg –

Gelbe Rettungshubschrauber des ÖAMTC (Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touring Club) kreisen über dem Wörthersee. Die Notfall-Rettungshubschrauber haben den BOS-Funknamen Christoph. Verlässliche Pannenhilfe. In Fulda haben wir einen Rettungswagen mit Namen Christoph 1.

Wieso Christoph?

In der Hausener Kirche begegnen uns im Chorraum ein gotisches Kreuzrippengewölbe und ein Fresko der spätgotischen Malerei Christophorus, das anlässlich der Renovierung 1956 entdeckt und freigelegt wurde.

An der Südwand finden wir ihn: Er trägt einen roten Mantel, stützt sich auf einen Stock und der kleine Christus sitzt mit einem Heiligenschein auf seiner Schulter. In der Hand hält der kleine Christus eine goldfarbene Weltkugel. Ähnliche Darstellungen begegnen uns in Kirchen in Marburg, Alsfeld und Neukirchen.

Was haben sie gemeinsam, der Rettungshubschrauber, der Krankenwagen und der Heilige, der in Kirchen dargestellt wird? Christophorus, griechisch Christophoros, wird in der altkatholischen Kirche, der orthodoxen Kirche und in Teilen der anglikanischen Gemeinschaft als Märtyrer und Heiliger verehrt sowie auch im evangelischen Namenskalender genannt.

Im 5. Jahrhundert bildeten sich verschiedene Legenden um Christophorus, der in der östlichen Legendentradition eigentlich Reprohus oder Keporhus hieß und ein hundsköpfiger ja Menschenfresser gewesen sein soll.

Durch die Taufe erhielt er die menschliche Sprache und den Namen Christophorus. Über Italien und Spanien gelangte im 6. Jahrhundert die Tradition in den Westen. Aus dem hundsköpfigen und Untier wurde ein Riese. Er soll in Kanaan geboren sein, 2,30 m groß und 251 n. Chr. In Kleinasien gestorben sein.

In der Legenda Aurea, einer mittelalterlichen Sammlung von Heiligengeschichten, bekam er sogar ritterliche Züge. Christophorus wollte dem mächtigen Herrn dienen und bei ihm bleiben, aber er fand keinen Herrscher auf der Welt, dessen Macht unbegrenzt war. Nach langer Suche riet ihm ein Einsiedler, Gott zu dienen, denn dessen Macht sei unbegrenzt.

Als Fährmann trug er Reisende über den Fluss. Eines Tages nahm er ein Kind auf seine Schultern und trug es durch den Fluss. Auf der anderen Seite stellte sich heraus, dass es das Christuskind war mit der Weltkugel auf seiner Schulter.

Christophorus-Bilder waren im gesamten Südalpenland beliebt, da Tirol ein wichtiges Durchgangsland der Reisenden zwischen Nordeuropa und Italien war. Noch heute sehen wir z.B. 500 Abbildungen allein in Kärnten.

Die Reisen waren gefährlich, die Gefahren unberechenbar, geistiger Beistand fern und die Menschen hatten Angst vor einem plötzlichen Tod ohne den Empfang der Sterbesakramente. So war Schutz nötig. Durch das Anschauen der übergroßen Bilder des Heiligen Christophorus, dort ein Gebet sprechend, wurde der Reisende beschützt, uns vor dem plötzlichen Tod bewahrt.

Die Blütezeit des Christophorus-Verehrung war im 15. Jahrhundert, als die Pest wütete, und so wurde Christophorus einer der 14 Nothelfer, als Schutzheiliger der Reisenden. Das ändern sich im 16. Jahrhundert: Der Reformator Andreas Bodenstein forderte zum Sturm auf alle Heiligenbilder auf.

Zwingli verteidigte Christophorus zwar als Nothelfer, da dessen Fürsprache bei Gott etwas bewirkte. Martin Luther aber bezeichnete den Kult als Aberglaube. Christophorus sei nicht eine Person, sondern ein Ebenbild aller Christen, das uns das christliche Leben vor Augen führen wolle.

Die Gestalt des Christophorus ist bereits in der spätmittelalterlichen Kirche umstritten. Papst Pius, II. hatte sich zweifelnd geäußert, es gebe kaum historische Tatsachen. So hat der Heilige Christophorus, die rigorose Kalenderreform der katholischen Kirche nicht überstanden und wurde im „Allgemeinen römischen Kalender“ 1969 Jahr als Heiliger gestrichen.

Dennoch gibt es der Heiligen Christophorus heute noch als Schutzpatron der Reisenden, der Fahrzeugführer und der Transportmittel auch zu Wasser und in der Luft. In den Ostkirchen ist er der Schutzpatron der Ärzte, der Bogenschützen und der Seefahrer. Da der Heilige Christophorus Hungernde gespeist haben soll, ist er ebenso der Patron der Gemüse- und Obsthändler.

Der Heilige Christophorus ist heute noch Schutzpatron der Städte Stuttgart und Würzburg.

In Niederösterreich, in dem Ort St. Christopherus, ist der 9. Mai Gedenktag, ein Wallfahrtsort der Kraftfahrer. Auch erinnert karitative Bruderschaften noch heute an ihn.

Als ich 1971 den alten grauen Opel meines Großvaters erbte, war am Armaturenbrett eine Christophorus Plakette angebracht. Das Auto ist längst verschrottet, aber die Plakette bewahre ich auf – so, wie auch viele LKW-Fahrer den Christophorus als Schutzpatron in ihrem Wagen mitführen.