Impfstoff von Biontech für Kinder freigegeben

Berlin – Die EU-Arzneimittelbehörde EMA gab heute grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Hersteller Biontech und Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren. Druck auf die Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen, soll es in Deutschland aber nicht geben. Eine Impfpflicht werde nicht eingeführt, auch die Sicherheit des Schulbesuchs solle unabhängig von Impfungen gewährleistet sein, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.

24. Mai 2021

Oberaula: Wohnhaus brennt im Ortskern

Foto: Michael Sprave

OBERAULA. Im dicht besiedelten Ortskern von Oberaula (Schwalm-Eder-Kreis) brannte am frühen Montagmorgen ein Wohnhaus. Verletzt wurde niemand. Das Haus ist unbewohnbar und wird vermutlich als Brandruine ihr Dasein fristen oder abgerissen werden.

Gegen 5:45 Uhr bemerkte ein Bewohner den Brand im Dach des Gebäudes. Er warnte die übrigen Bewohner, die das Haus bis zum Eintreffen der Feuerwehr alle verlassen hatten und sich im Freien befanden. Über Oberaula zog eine weithin sichtbare Rauchwolke in Richtung Westen. Mehrere Trupps bekämpften die Flammen von außen. An einen möglichen Innenangriff war nicht mehr zu denken. Als die Kameraden des ebenfalls alarmierten Löschzuges aus Neukirchen eintrafen, konnten der brennende Dachstuhl mit der Hilfe der Drehleiter gelöscht werden. Umliegende Häuser wurden erfolgreich geschützt, ein angrenzendes Gebäude möglicherweise leicht beschädigt. Die offenen Flammen und der massive Löschangriff von außen waren nach gut einer Stunde beendet. Für die Nachlöscharbeiten mussten dann weitere Trupps unter Pressluftatmern in die Brandruine eindringen.

Im Einsatz waren alle Feuerwehren den Gemeinde Oberaula, der Löschzug mit Drehleiter aus Neukirchen, ein Rettungsteam des DRK und eine Streife der Polizeistation Schwalmstadt.

Den Einsatz leitete Gemeindebrandinspektor Michael Becker, Thomas Schier aus Schrecksbach hatte die Brandschutzaufsicht des Landkreises und Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar machte sich ein Bild von den Löscharbeiten.

Die Brandursache ist noch nicht ermittelt. Die Höhe des Schadens schätzt die Polizei auf 100.000 Euro.

Oberaulas Bürgermeister kümmerte sich sofort um eine vorläufige Unterbringung der Hausbewohner. (wal)

  Wohnhausbrand in Oberaula


Ein 92 Jahre alter Fahrplan, gültig ab 15. Mai 1929, wurde von Wilfried Schwalm gefunden und uns zur Verfügung gestellt. Der Fahrplan ist gut erhalten und zeigt viel interessantes.

Das Wichtigste zuerst:

Abfahrt der Züge von Oberaula

  • nach Bad-Hersfeld mit Anschlüsse nach Bebra und Frankfurt
  • nach Treysa mit Anschlüsse nach Kassel und Frankfurt
  • nach Ziegenhain-Nord mit Anschlüsse nach Malsfeld
  • nach Niederaula mit Anschlüsse nach Grebenau, Alsfeld, Schlitz und Bad Salzschlirf

Interessant sind insbesondere auch die Werbeanzeigen.

  • Adam Diehl (Damen- und Herren-Salon)
  • Adam Schuch (Schlosserei)
  • Peter Karn (Weißbinder und Anstreicher-Geschäft)
  • Oberaulaer Darlehnskasse
  • Hersfelder-Zeitung und Hessischer Bote u.s.w.

Geschichte

Die Bahnlinie Bad Hersfeld – Treysa, genannt Knüllwaldbahn, wurde in zwei Teilabschnitten eröffnet: Hersfeld-Oberaula 1906, Oberaula-Treysa 1907. Die Bahnstrecke hatte regionale Bedeutung für den Personen- und Güterverkehr. Genau sieben Jahre nach der Eröffnung der Strecke begann der 1. Weltkrieg. Trotz der personellen Einschränkungen erlebte die Bahnlinie einen kräftigen Aufschwung, so dass 1917 bereits der zweigleisige Ausbau als beschlossen galt. Nach Kriegsende wurden die Pläne aber nie umgesetzt, da Reparationsforderungen den Ausbau der Bahnstrecke bremsten.

Die Entwicklung bis zum 2. Weltkrieg ähnelt der Periode bis 1914. Dann kam erneut der „Kriegsbetrieb“ mit Sonderzügen und Truppentransporten. Der Luftkrieg behinderte zunehmend den Bahnverkehr, gegen Ende des Krieges wurden die Bahnhöfe Treysa und Bad Hersfeld das Ziel von Fliegerangriffen. Gegen Ende des Krieges 1945 kam der Zugverkehr völlig zum Erliegen.

In den 1950er und 1960er Jahren wurden die Dampflokomotiven durch Dieselfahrzeuge abgelöst. Die „Triebwagen“ oder „Schienenbusse“ hielten Einzug auf Strecken der Nebenbahnen, so auch bei der Knüllwaldbahn. Ansonsten beherrschten Ende der 1960er Jahre Dieselloks den Personenverkehr.

Zunehmend machte sich der Straßenverkehr als Konkurrenz zum Bahnverkehr breit. Gleichzeitig verdichteten sich die Spekulationen über die Stilllegung der Bahnstrecke. Stufenweise wurden in den 1970er Jahren Zugverbindungen gestrichen.

Dann, am 22. August 1977, brach der Staudamm des „Seeparks Kirchheim“ und zerstörte den Bahndamm zwischen Kirchheim und Kleba auf 20 m Länge. Damit war die Verbindung nach Bad Hersfeld unterbrochen. Der provisorische Busverkehr zwischen Oberaula und Niederaula schloss die Transportlücke, bis die endgültige Einstellung des Personenverkehrs am 1. Juni 1984 das Schicksal dieser Bahnlinie besiegelte. Auf Teilstrecken fand in geringem Umfang noch Güterverkehr statt, ab 1984 begann schon vereinzelt der Gleisrückbau. Der Abschnitt Bad Hersfeld – Niederaula – Niederjossa – Breitenbach, auch Abschnitt der „Gründchenbahn“, wird bis heute für Holztransporte genutzt.

Der Bau des Radwegs auf der Bahntrasse begann 2007, der erste Abschnitt wurde 2008 eröffnet, der letzte im Mai 2013.

Auf der Trasse der stillgelegten Knüllwaldbahn zwischen Bad Hersfeld (Fulda) und Treysa (Schwalm) ist in den vergangenen Jahren ein erstklassiger Fahrradweg entstanden. Der ausgebaute Abschnitt zwischen Wahlshausen und Treysa verläuft fast vollständig auf der ehemaligen Bahnstrecke und ermöglicht eine stressfreie Verbindung mit dem Fahrrad zwischen dem Fuldatal und dem Westhessischen Tiefland an der Schwalm. Der Name „Bahnradweg Rotkäppchenland“ leitet sich von der Schwälmer Tracht mit ihren roten Häubchen ab, die an das Märchen vom Rotkäppchen erinnern. Die Gesamtlänge des Radwegs von Bad Hersfeld nach Treysa beträgt 63 km, davon verlaufen ca. 34 km direkt auf der alten Bahntrasse. Die Anfahrt vom Bahnhof Bad Hersfeld nach Niederaula zum Beginn des Radwegs beträgt 13,5 km.

Bei der Überwindung des Höhenzuges mit etwa 220 m Höhenunterschied hatte man bei dieser Bahnstrecke nicht die „Tunnellösung“ gewählt, sondern eine Trassierung mit weiten Höhenschleifen über die Ausläufer des Knüllgebirges. Weite Blicke über die Berglandschaft und einsame Wälder sind das Kapital dieses Radwegs, bei dessen Gestaltung man sich viel Mühe gegeben hat. Hindernisfreie Straßenkreuzungen, Rastplätze und Bahnrelikte zur Erinnerung an die Eisenbahnzeit sind einige Details, die diese Fahrradstrecke zu einem Erlebnis machen. Anfangs- und Endpunkt sind mit der Regionalbahn erreichbar, und es gibt Anbindungen an die hessischen Radfernwege. Der Radweg ist zwischen Loshausen und Wahlshausen Teil der deutschen Mittelland-Route D4.

Völkerwanderung zur Mies

Pfingstmontag in den 50er Jahren. In Oberaula hätte man am Nachmittag nicht viele Leute angetroffen. Alles was einigermaßen gut zu Fuß war, bewegte sich in Richtung Mies. Aber nicht nur Oberaula war auf den Beinen, sondern aus den umliegenden Dörfern kamen viele Besucher zu dem bekannten Waldfest. Parkplatznot? – weit gefehlt, man kam zu Fuß.

Die Bewirtung erfolgte durch die ortsansässigen Gastwirtschaften und sie hatten gut zu tun. Die Getränke wurden noch mit Eis gekühlt, das man im Winter am Schwimmbadteich gebrochen hatte. Auf der mit Maibüschen umgebenen Tanzfläche wurde fleißig getanzt und die älteren Besucher informierten sich dabei, wer gerade zu den heißesten Heiratskandidaten gehörte.

Es wurde auch genau registriert, welches Paar sich heimlich etwas weiter weg im Wald verdrückte. Logisch, dass man so nebenbei auf die Uhr schaute, als das Paar wieder auf der Tanzfläche zu sehen war.

Wir Kinder hatten an den Verkaufsbuden reichlich Abwechslung, aber zu wenig Geld um sie voll auszukosten. Später im jugendlichen Alter hatten wir für die Buden auch keine Augen mehr und erste zarte Bande wurden geknüpft. Händchen halten war aber das höchste der Gefühle und manchmal dauerte das junge Glück auch etwas länger.

Ich erinnere mich auch noch an einen Spruch von einem meiner Freunde von seiner ersten Mieseroberung. Zehn Mann standen um sie herum, keiner wollte sie, ich hatte sie gleich. Wir lagen alle auf dem Bauch.

Unvergessliche Mieserinnerungen.

(Fotos und Text: Adolf Paul, Edermünde-Haldorf)

 Drehorgelmusiker Hessen-Helmut bringt Abwechslung in DRK-Seniorenzentren

„Drehorgelmusiker Hessen-Helmut im DRK-Seniorenzentrum St. Lioba in Fulda“ – Fotos: DRK Fulda

Die aktuelle Lage stellt auch die Beschäftigungsangebote in den DRK-Senioreneinrichtungen auf die Probe, gerade Gruppenaktivitäten können derzeit nicht stattfinden. Dennoch lässt man sich die gute Laune nicht verderben und so besuchte Stimmungsmacher Hessen-Helmut DRK-Seniorenzentren und gab moderne und klassische Lieder und Melodien auf seiner Drehorgel zum Besten.

„Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es uns wichtig, den Seniorinnen und Senioren emotional noch intensiver zur Seite zu stehen und ihnen die teilweise bestehenden Ängste und Sorgen zu nehmen, trotz sozialer Kontaktbeschränkungen ein Gemeinschaftsgefühl zu vermitteln und alle Möglichkeiten in der aktiven Freizeitgestaltung zu nutzen“, sagt DRK-Präsidentin Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg.

Große Vorfreude

Das von Frau von Schenck initiierte Drehorgel-Konzert mit Hessen-Helmut war von den Bewohnern mit Vorfreude erwartet worden und war ein echtes Highlight für die Bewohner. Auf seiner Tournee durch regionale Seniorenheime machte Hessen-Helmut in den DRK-Seniorenzentren Bruder Konrad in Weyhers und St. Lioba in Fulda Halt und präsentierte ein abwechslungsreiches Programm mit bekannten Musikstücken von Amazing Graze bis Zillertaler Hochzeitsmarsch. Durch die wunderbare Akustik des Gartens konnten die Klänge der Drehorgel auch auf den oberen Etagen gut vernommen werden. Über 50 Bewohner hörten von ihren Terrassen und vom Garten aus gebannt zu, sangen mit und klatschten begeistert Beifall.

„In diesem Sinne gilt es frohen Mutes nach vorne zu blicken und den Alltag so angenehm und abwechslungsreich wie möglich für die uns Anvertrauten zu gestalten“, freut sich Frau von Schenck nach dem Konzert. „Wir lassen uns durch „Corona“ nicht unterkriegen“, so das Credo der Bewohner. (pm) +++