Hundepension darf wieder öffnen
Mini-Maibaum im Rechenzentrum
Mit verrückten Ideen gegen den Corona-Blues
Hausen. Dass die „Hiisener“ ein äußerst aktives, lustiges, feierfreudiges und einfallsreiches Völkchen sind, das haben sie in der Vergangenheit mit zahlreichen Aktionen, Festen, Veranstaltungen und Zusammenkünften immer wieder weithin sicht- und spürbar unter Beweis gestellt.
Natürlich macht auch das Coronavirus vor dem kleinen hessischen Dörfchen am Rande der Schwalm nicht halt. So zeigte sich in Zeiten von verstärktem Home-Office und neuartigem Homeschooling, dass Mobilfunk und Internet in dem Oberaulaer Ortsteil nicht gerade üppig vorhanden sind. „Wir bräuchten ein eigenes Rechenzentrum“, sagte jemand und schon war die Idee geboren. Jetzt steht am Ortseingang ein alter Leiterwagen, bestückt mit verschiedenen Rechen als „Großes Rechenzentrum“, ein „Kleines Rechenzentrum“ wurde auf dem ehemaligen Milchbock in der Ortsmitte als Blickfang direkt an der Hauptstraße aufgebaut.
Und wenn schon, denn schon dachten sich die Hausener: Wenn schon das traditionelle Maibaumaufstellen mit großem Fest am letzten Tag im April ausfallen musste, so könnte man doch das Rechenzentrum mit einem Mini-Maibäuchen aufwerten. Der entsprechende „Stamm“ mit Ständer fand sich als Requisite eines anderen Ereignisses noch in der Scheune von Henner Roth, der Kranz auch Buchsbaum war schnell gebunden und so wurde unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften das Bäumchen am Donnertagnachmittag noch eilig aufgestellt. (lö)
Am Donnerstagnachmittag stellten Marion und Henner Roth gemeinsam mit Angelika Krey und Helga Hennighausen (von links) noch schnell einen kleinen Maibaum auf. Ob das Rechenzentrum für schnelleres Internet in Hausen sorgt muss allerdings angezweifelt werden. Foto: Löwenberger
Anno Domini 1. Mai 2020
Kalenderblatt Mai 2020
Warum müssen wir draußen bleiben
30. April 2020
Wohl der Tiere in Gefahr?
Corona-Pandemie: Hundesalon-Besitzerin verzweifelt an Öffnungsverbot
Christine Holick ist verzweifelt – und versteht die Welt nicht mehr: Die 41-Jährige, die in Oberaula (Schwalm-Eder-Kreis) Hollis Hundesalon sowie eine Tierpension betreibt, darf in Zeiten von Corona ihrer Tätigkeit als Hundefriseurin nicht nachgehen. Auch viele Kunden aus dem benachbarten Landkreis Hersfeld-Rotenburg sind häufig bei Christine Hollick.
Wir müssen draußen bleiben: Hundesalon-Besitzerin Christine Holick aus Oberaula verzweifelt an Öffnungsverbot.
Seit dem 16. März hat die sogenannte „Groomerin“ jedoch ihre Pforten geschlossen. Das Paradoxe: In anderen Bundesländern, beispielsweise in Thüringen und Rheinland-Pfalz, dürfen Hundefriseure unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen arbeiten.
„Das ist mir ein Rätsel“, sagt Christine Holick. „In fast allen Bundesländern darf unsere Branche ihrer Tätigkeit nachgehen und in Hessen haben wir ein Berufsverbot verhängt bekommen – das ist doch ungerecht und zeugt von Willkür. Warum gibt es keine einheitliche Regelung? Nicht zu vergessen: Haarstudios für Zweibeiner dürfen ab Montag, 4. Mai, wieder öffnen.“
Die Oberaulaerin hat sich ein Herz gefasst und beim hiesigen Ordnungsamt, Landratsamt, Gesundheitsamt und Amt für Veterinärwesen nachgefragt. „Alle Ansprechpartner haben sich auf die vierte Verordnung der hessischen Landesregierung zur Bekämpfung des Corona-Virus vom 17. März berufen, in der niedergeschrieben ist, dass das Betreiben von Hundesalons und Hundeschulen einzustellen ist“, berichtet sie. „Fakt ist: in Hessen habe ich Berufsverbot; hätte ich aber einen Salon in Mainz oder in Eisenach, dürfte ich das Fell und die Haut von Vierbeinern pflegen.“
Apropos Hundepflege: Wie die Hundesalon-Inhaberin erläutert, könne der Betrieb ihres Geschäfts ohne Kontakt zwischen zwei Menschen ablaufen. „Der Kunde könnte seinen Hund in einem eigens eingerichteten Abgabebereich abliefern und zu einem vereinbarten Termin wieder abholen. Zudem würde ich ausreichende Pufferzeiten einplanen.“ Die Bezahlung könne per Überweisung erfolgen. „Oder ich stelle einen Zahlteller bereit.“
Die Zeit dränge: Nicht nur, weil es ums wirtschaftliche Überleben von kleinen Betrieben – „ein Teil meiner Kunden fährt mittlerweile ins thüringische Eisenach“ –, sondern auch um die Gesundheit der Vierbeiner gehe. „Die Tiere leiden bei den vorherrschenden Temperaturen unter dem dichten Fell“, sagt die Oberaulaerin. „Wenn die Tiere nicht regelmäßig fachgerecht gepflegt werden, verfilzt das Fell, entstehen Hautkrankheiten und Parasiten vermehren sich, weil die Haut nicht mehr richtig atmen kann. Auch die Krallen müssen turnusmäßig gestutzt werden“, zählt Christine Holick auf.
Dass in Hundesalons lediglich bunte Schleifchen ins Fell gebunden würden, sei ein gängiges Vorurteil. „Unsere Arbeit ist für das Wohl der Tiere wichtig“, untermauert die Oberaulaerin. Als widersinnig empfindet sie zudem, dass sie ihre Tierpension – trotz Corona-Pandemie – weiterbetreiben darf. Das Fell der ihr anvertrauten Schützlinge pflegen darf sie aber nicht. (Stefanie Harth) +++
Hundesalon-Besitzerin Christine Holick aus Oberaula verzweifelt an Öffnungsverbot. – Fotos: privat
Seniorenbrief des Hiisner Seniorentreff
Mund-Nasenbedeckung für Oberaula
Seit Montag 27.04.20 sind wir alle verpflichtet in öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften, Bank- und Postfilialen eine Mund-Nasenbedeckung zum Schutze Anderer zu tragen.
Die meisten unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger in Oberaula sind sicher bereits vorbereitet.
Auf die Initiative des DRK Kreisverbandes Schwalm-Eder waren in den vergangenen Wochen zahlreiche Helferinnen und Helfer damit beschäftigt, Alltagsmasken für den Schwalm-Eder-Kreis zu fertigen.
Auch in unserer Gemeinde wurde fleißig genäht und dazu beigetragen, dass diese Masken unter dem Motto #SchützeDieAnderen in den vergangenen Tagen an die Bevölkerung des Schwalm-Eder-Kreises herausgegeben werden konnte.
Nachdem nun der Termin für die Verpflichtung zum Tragen dieser „Babbellappen“ bekannt gegeben wurde, war der Andrang bei den Ausgabestellen natürlich sehr groß. In Windeseile waren alle Mund-Nasenbedeckungen vergriffen.
Nicht Jeder, speziell ältere oder kranke Menschen, ist mobil und konnte sich daher keine Maske holen. Auch sind diese Personen eventuell nicht in der Lage eine Mund-Nasenbedeckung selbst herzustellen, bzw. konnten nicht durch Familie, Freunde oder Nachbarn ausgestattet werden.
Speziell für diese Menschen hat uns der DRK Kreisverband Schwalm-Eder Materialien für 250 Alltagsmasken zur Verfügung gestellt. Ein Team aus freiwilligen Helferinnen und Helfern wird in den nächsten Tagen diese Zuschnitte bearbeiten.
Sollten Sie zu diesem Personenkreis gehören und eine Mund-Nasenbedeckung benötigen, wenden Sie sich bitte an ihre örtlich bekannten Ansprechpartner des DRK Ortsvereins Oberaula oder schreiben Sie uns ein Mail an: Masken.fuer.Oberaula@gmail.com .
Nennen Sie uns Ihren Namen, Ihre Anschrift und Ihr Alter. Nach Fertigstellung werden wir die Alltagsmasken zu Ihnen nach Hause bringen.
Sollte in Ihrer Nachbarschaft eine in Frage kommende Person leben, geben Sie bitte diese Information an diese weiter und unterstützen Sie diese bitte ggf. bei der Rückmeldung an uns.
Wir bedanken uns bei allen Helferinnen und Helfer, die bei der Herstellung behilflich waren und weiterhin sind sowie beim DRK Kreisverband Schwalm-Eder für die Unterstützung.
Bitte leiten Sie dieses Schreiben in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis weiter und bleiben Sie gesund.
Ihr DRK Ortsverein Oberaula
Musikalischen Morgengruß der Turmbläser von zuhause aus
Sonntag für Sonntag sendete der Posaunenchor des CVJM nunmehr fast 120 Jahren seinen musikalischen Morgengruß vom Turm der Bad Hersfelder Stadtkirche.
Seit dem 5. Mai 1901 wird die Tradition bei Wind und Wetter, selbst in Kriegszeiten, aufrechterhalten. Lediglich bei starkem Frost müssen die Hersfelder auf den sonntäglichen Morgengruß verzichten, da bei Temperaturen unter minus 4 Grad die Ventile der Instrumente innerhalb kürzester Zeit einfrieren würden.
Damit diese Tradition nicht abbricht, lassen die Bläserinnen und Bläser ihre Instrumente jetzt dezentral von zuhause ertönen als „Veranda-Blasen“. Jedermann/frau kann mitmachen.
Sonntags um 10 Uhr erschallen künftig die Choräle von allen Seiten nicht nur über Bad Hersfeld. Auch in Hausen, aus einem Fenster, kann man ein Mitglied der Turmbläser aus Bad Hersfeld zuhören.
Wer sich den Bläsern in unserem Heimatort anschließen möchte, findet eine Liste der zu spielenden Choräle auf der Homepage des Kirchenkreises Hersfeld-Rotenburg.
„Musik verbindet auf diese Weise unsere Städte und Gemeinden und schenkt den Menschen die Gewissheit: Wir sind zwar zuhause, aber nicht alleine.