Senioren an kulturellem Leben beteiligt


01.11.2024

„Gaudi der Kunst“ von Michael Quast:

Besucher sind schlau und fröhlich

Was lange wärt, wird endlich gut“- mit diesen Worten eröffnet Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg, Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung „daHeim im Leben“, die künstlerische Veranstaltung. „Der Abend findet zu Gunsten von Leuten in Senioreneinrichtungen statt. Wir wollen gerne, dass die Senioren am kulturellen Leben teilhaben, um Körper und Geist fit zu halten.“

Um diese Ziele zu erreichen, tritt am Donnerstagabend Michael Quast im Kulturzentrum Kreuz in Fulda-Horas auf. Der Erlös der 19 Uhr-Veranstaltung wird gespendet und mit den Sponsoren, zu denen auch OSTHESSEN|NEWS gehört, werden die Wünsche in Erfüllung gehen. „Quast thematisiert heute den Dadaismus. Eine Bewegung im Jahr 1916, die die moderne Kunst auf den Kopf gestellt hat. Dada ist die Gaudi der Kunst!“

Allround-Talent Michael Quast schlüpft in die Rolle der Dada-Mitglieder

Ich kenne Michael Quast, weil er öfter beim literarischen Zirkel auftritt“, beginnt Schenck zu Schweinsberg ihre Vorstellung des Künstlers. „Er ist unter anderem bekannt als Schauspieler, Comedian, aber er singt und dichtet auch. Außerdem macht er tolle Veranstaltungen und ist einfach ein Allround-Talent.“ Dieses Event ist auch nicht das erste, bei dem Quast die Seniorenheime unterstützt: „Corona hatte auch ihn erwischt, aber er hat sich nicht unterkriegen lassen. Er hat mit seiner Enkelin ein Video aufgenommen, Gedichte vorgetragen und zur Unterhaltung ans Seniorenheim geschickt. Dafür bin ich ihm unglaublich dankbar.“

Das Programm des Comedians „La vache qui riet – Dada kam aus Hessen“ präsentiert alles, was mit der Kunst des Dadaismus zusammenhängt. Für seinen Auftritt schlüpft Michael Quast in die Rolle der Gründer der Dada-Bewegung. Sei es eine übertriebene Darstellung der Ansprachen, die die derzeitige Realität präsentieren, oder eine aufbrausende Rede, in einer nicht existierenden Sprache. Es ist, als würde man einen Film in einer fremden Sprache ohne Untertitel schauen: Nur die Gestik und Mimik können ansatzweise auf den Inhalt schließen lassen.

Parodie der Ablehnung von Kunst – „Dada bedeutet nichts. Dada ist alles.“

Dada war eine künstlerische und literarische Bewegung, die 1916 zur Kriegszeit in Zürich gegründet wurde. Zu den Gründern gehörten Hugo Ball, Emmy Hennings, Tristan Tzara, Richard Huelsenbeck, Marcel Janco und Hans Arp. Diese Bewegung thematisierte die Ablehnung „konventioneller“ Kunst und bürgerlicher Ideale. Meist wurde all das parodiert. Im Grunde war es eine Auflehnung gegen die Kunst von Seiten der Künstler selbst, die die Gesellschaft ihrer Zeit und deren Wertesystem ablehnten.

Mit Sätzen wie „Neue Kunstrichtung, die etwas Neues will. Dadaismus ist für Bewegung“ und „Dada bedeutet nichts. Dada ist alles. Dada ist die beste Medizin“ spiegelt Quast genau diese spöttische Haltung, passend zur damaligen Zeit, wider. Anhand der Lacher, des Applauses und der Gespräche in der Pause wird klar, dass die Vorahnung von Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg sich bewahrheitet hat: „Ich glaube, Sie gehen ganz schlau und ganz fröhlich wieder nach Hause!“ (mis)

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