Ein starkes Zeichen für Gemeinschaft und Engagement
(V.l.n.r.) Bürgermeister Klaus Wagner, Dr. Henning und Christine Schlumbohm, 1. Vorsitzender Jörg Albert. Christine Schlumbohm besitzt zwischenzeitlich schon den ersten Wohnsitz in Oberaula. Die vier Familiemitglieder traten noch am Abend in den Heimatverein ein.
Beim traditionellen Neujahrsempfang des Hausener Vereins für Heimat und Brauchtum e.V. konnte der Vorsitzende Jörg Albert zahlreiche Gäste im „Gasthaus Zur Post“ willkommen heißen. Neben Vereinsmitgliedern und Unterstützern freute sich Albert besonders über die Anwesenheit von Ehrengästen wie Ehrenvorsitzendem Ulli Allendorf, Bürgermeister Klaus Wagner sowie Henning und Christine Schlumbohm, den neuen Besitzern des Höny-Hofs. Vertreter der Mitgliedsvereinen unterstrichen die enge Vernetzung des Heimatvereins in der Region.
In seiner Begrüßungsrede blickte Albert auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Der Verein, der im vergangenen Jahr sein 25-jähriges Bestehen feierte, habe mit vielfältigen Veranstaltungen wie dem Kartoffelfest, dem traditionellen Ständchenspielen und der Herausgabe des beliebten Hausen-Kalenders erneut gezeigt, wie lebendig die Dorfgemeinschaft ist. Gleichzeitig würdigte er die engagierte Arbeit der rund 132 Mitglieder, die sich in zahlreichen Bereichen aktiv einbringen.
„Das Ehrenamt ist das Herz unserer Gemeinschaft“, betonte Albert. Er hob die zahlreichen Aufgaben hervor, die von den Vereinsmitgliedern übernommen werden: von der Pflege öffentlicher Plätze über den Erhalt des Backhauses bis hin zur Organisation von Veranstaltungen und der Aktualisierung der vielgelobten Vereins-Homepage. Auch die Arbeit des Bau-Teams, das stets einsatzbereit ist, und die Unterstützung bei Gemeindeaufgaben wie der Pflege der Friedhofsanlage oder der Organisation von Umwelttagen fanden besondere Erwähnung. „Nur durch diese Vielfalt an Engagement bleibt unser Dorf lebenswert“, so Albert.
Ein weiterer Schwerpunkt des Abends war der geplante Erwerb des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses. Der Verein strebt an, dieses Gebäude als neuen zentralen Anlaufpunkt für seine Aktivitäten zu nutzen. „Wir haben Unterstützer, Helfer und sogar Rechtsbeistand gefunden, die uns bei diesem Vorhaben ehrenamtlich zur Seite stehen. Das zeigt, wie stark unsere Gemeinschaft ist“, erklärte Albert. Die Entscheidung der Gemeindevertreter über den Verkauf werde im Februar oder März erwartet. Der Vorsitzende appellierte an die Verantwortung der Entscheidungsträger und betonte die Bedeutung von Dialog und Kooperation.
Besonderen Applaus erhielt der Rückblick auf die Vereinsgeschichte, die mit der Gründung im Jahr 1999 und dem damaligen Ziel, das Glockengeläut und die Renovierung der Kirche zu erhalten, begann. Unter dem Vorsitz von Herbert Heinisch setzte der Verein mit der erfolgreichen Organisation der 850-Jahrfeier 2010 einen weiteren Meilenstein. Seit 2015 führt Jörg Albert den Verein und hat ihn zu einer modernen, gut vernetzten Institution weiterentwickelt.
Grußwort des Bürgermeisters Klaus Wagner
In seinem Grußwort würdigte Bürgermeister Klaus Wagner das herausragende ehrenamtliche Engagement der Hausener Bürgerinnen und Bürger. „Ihr Einsatz für das Dorfleben und die Gemeinschaft ist beispielhaft“, betonte Wagner und hob hervor, dass Hausen in der Gemeinde Oberaula als einziger Ort den traditionellen Neujahrsempfang durchführt. Dies sei ein deutliches Zeichen für die lebendige Dorfgemeinschaft und die tiefe Verwurzelung der Menschen in ihrem Heimatort.
Er berichtete zudem von den jüngsten Investitionen der Gemeinde, darunter fünf Millionen Euro, die in den Brandschutz flossen, ein entscheidender Schritt zur Sicherheit und Zukunftsfähigkeit aller Ortsteile. Mit Blick auf die Bedeutung von Oberaula als Luftkurort verkündete Wagner erfreut, dass der Titel „Staatlich anerkannter Erholungsort“ verlängert wurde. „Oberaula darf weiterhin als Luftkurort glänzen, was nicht zuletzt auch dem Engagement und der Attraktivität der einzelnen Ortsteile wie Hausen zu verdanken ist“, so der Bürgermeister.
Zum Abschluss erinnerte Wagner an das einstige Werbemotto „Oberaula reserviert für nette Leute“ und fügte hinzu: „Hier in Hausen wird genau dieses Motto mit Leben gefüllt – durch eine starke Gemeinschaft und unermüdliches ehrenamtliches Engagement.“
Inge Hoffkamp stellte in ihrem Grußwort den Lebenskreis Hofgut Hausen e.V. vor und betonte die enge Verbindung zwischen dem Hofgut und der Hausener Dorfgemeinschaft. Sie sprach von dem harmonischen und unterstützenden Miteinander, das sich über die Jahre entwickelt habe: „Das herzliche Miteinander zwischen den Hausenern und den Bewohnern des Hofguts ist wirklich etwas ganz Besonderes.“
Mit großer Freude berichtete Frau Hoffkamp, dass mittlerweile auch einige Hausener im Hofgut tätig sind. Dadurch sei das Hofgut nicht nur ein Ort der Begegnung, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des lokalen Arbeitslebens geworden. Besonders hob sie die beliebten Seniorentreffs hervor, bei denen sich ältere Dorfbewohner regelmäßig im Hofgut zu gemütlichen Kaffeerunden zusammenfinden.
„Das Hofgut ist zu einem Ort des Austauschs, der Gemeinschaft und des Zusammenhalts gewachsen – ein echtes Vorbild für gelebte Integration“, betonte Frau Hoffkamp. Mit einem Lächeln fügte sie abschließend hinzu: „Am liebsten würde ich selbst nach Hausen ziehen, so sehr fühle ich mich hier zuhause.“
Während auf dem Höny-Hof früher Rennpferde gezüchtet wurden, verfolgen die Schlumbohms eine neue Vision. „Hier sollen in Zukunft Pferde gezüchtet werden, die es etwas ruhiger angehen lassen und vielseitig einsetzbar sind“, erklärte Dr. Schlumbohm. Besonders stolz erwähnte er, dass Sohn Felix große Pläne für die Pferdezucht hat. Tochter Anne hat sich hingegen voll und ganz dem Voltigieren, also der Akrobatik auf dem Pferderücken, verschrieben und bereits den Weltmeistertitel in dieser Disziplin gewonnen.
„Mit dem Höny-Hof haben wir die besten Voraussetzungen, um all diese Träume zu verwirklichen“, betonte Dr. Schlumbohm. Unterstützt werden sie dabei nicht nur von Simon Minch, einem erfahrener Pferdezüchter, sondern auch von Theresa Lotz, Deutschlands beste Pferdewirtschaftsmeisterin 2023.
Henning und Christine Schlumbohm bedankten sich herzlich für die warmherzige Aufnahme in Hausen und betonten, wie sehr sie die Offenheit und Hilfsbereitschaft der Dorfbewohner zu schätzen wissen. „Wir fühlen uns hier schon jetzt rundum wohl.“
Zum Abschluss des Neujahrsempfangs rief Albert dazu auf, sich weiterhin für das Dorfleben einzusetzen. „Unser Neujahrsempfang ist nicht nur ein Anlass, Danke zu sagen, sondern auch eine Einladung an alle, sich aktiv einzubringen. Ob in der Pflege von Traditionen, im sozialen Engagement oder in der Gestaltung von neuen Projekten – jede helfende Hand ist willkommen.“
Mit einem Ausblick auf die kommenden Veranstaltungen und einem geselligen Beisammensein klang der Abend aus. Der Neujahrsempfang hat einmal mehr gezeigt: In Hausen wird Gemeinschaft nicht nur großgeschrieben, sondern auch gelebt.