Eine echte „Generationsbrücke“, das Osterbasteln, dass hier mit diesem Nachmittag fortgesetzt wurde. Am Sonntag vor Ostern sind viele Senioren und Seniorinnen, Eltern, Tanten und Bastelfreudige der Einladung der JRK-Kinder gefolgt.

Nach dem Singen eines Osterlied zur Begrüßung, wurde sich erst einmal am österlich gedeckten Tisch mit Kaffee, Kuchen und anderem Gebäck gestärkt. „Es ist wundervoll, dass Eltern und Vereinsmitglieder gerne Kuchen und andere Leckereien zu solchen Veranstaltungen mitbringen. Ohne sie wäre solche Veranstaltungen nicht möglich,“ erläuterte die JRK-Leiterin Steffi Brenzel.  

Gleich zwei großzügige Spenden für die JRK-Kinder.

„Es liegt uns am Herzen die Jugend in den Vereinen zu unterstützen, gerade wo diese Gruppe sich erst letztes Jahr neu aufgestellt und jetzt schon über 40 Kinder für Erste Hilfe begeistern konnte,“ erklärte Christian Arzt bei der symbolischen Übergabe der Sparkassen-Spende. So durften die DRK-Jugend sich über 500 Euro von der Kreissparkasse Schwalm-Eder freuen.

Die zweite Spende kommt aus der Auflösung der Chorvereinigung Oberaula, die unsere Gemeinde 125 Jahre kulturell bereichert hatte. „Alles hat leider einmal ein Ende. Wir freuen uns, unser Vereinsgeld an die Kinder und Jugendlichen vom JRK-Oberaula weiterzugeben“, sagte Irmtraud Baschnagel und Rosemarie Henschel, die einen Scheck über 875 Euro überreichten.

Beide Übergaben wurden mit Jubelrufen und kräftigen Applaus aller Anwesenden honoriert.

Beim gemeinsames Osterbasteln wurden österliche Holzanhänger bemalt, Fenstertulpen und Osternester gebastelt. Nach den Osterferien werden die Nester nochmal vom Osterhasen gefüllt. Sie können am 25. April zwischen 15 bis 16 Uhr an der ,,Alten Molkerei“ in Oberaula abgeholt werden. Es war ein ereignisreicher Tag mit gemütlichem Ausklang. Die Kinder vom Jugendrotkreuz möchten sich an dieser Stelle nochmal echt hertlich über die fantastischen Spenden bedanken.

…wünscht der Hausener Verein für Heimat und Brauchtum

 

Jahreszeitlich bedingt nähern wir uns mit großen Schritten der Osterzeit. Osterhasen, Ostereier, Ostereier werfen, Ostereier suchen, Osterschmuck, Osterstuten, Osterwasser. In verschiedenen Regionen Deutschlands wird aus Dankbarkeit zum lebensspendenden Wasser noch heute der Brunnen im Dorf geschmückt und mit Osterschmuck verziert.

Das verwirklicht auch die Volkstanz- und Trachtengruppe Oberaula e.V.

Das Osterwasser

Wie viele andere Bräuche geht auch das Osterwasser auf eine vorchristliche uralte heidnische Entstehung zurück. Das Osterwasser sollte Augenleiden, Ausschlag und andere Krankheiten heilen, wenn man es aus der Quelle schöpfte. Man glaubte damals, wenn man sich am Ostermorgen im fließenden Bach wäscht, immer jung und schön bleibe. Das Wasser stand als Zeichen des Lebens und der Fruchtbarkeit und wurde zum Gedenken an die germanische Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostera verehrt. Die christliche Sinngebung kam erst im Laufe der Jahrhunderte nach Christus dazu. Zum Osterfest wird in der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag nur von Mitternacht bis zum Sonnenaufgang Wasser aus einem Bach oder Brunnen geschöpft.

Da es ein Symbol der Fruchtbarkeit ist, schöpften junge Mädchen schweigend Wasser gegen den fließenden Strom. Das Schweigen darf nicht gebrochen werden, damit das Wasser seine Segens- und Heilskraft behält. Es darf auch kein Wassertropfen verloren gehen oder im Heim des Mädchens auslaufen. Das heilige Wasser soll nun ein ganzes Jahr vor Krankheiten, Unglücken oder ähnlichen Ereignissen bewahren. Diesen Brauch kannte man auch in Oberaula. Überliefert ist, das Osterwasser wurde am „Weiherbon“ (Weiherbrunnen) geholt!

Ostereier suchen und werfen

ist auch eine Tradition in Oberaula. Am Osterteich werden Eier gesucht und auf den feuchten Osterwiesen werden Eier solange in die Luft geworfen, bis sie kaputt gehen. Dabei gibt es immer die bange Frage: Sind sie noch ganz, wenn sie am Boden ankommen?

Aprilscherz: 700 Jahre Stadtrechte

Nach der Kalenderreform 2016 habe ich mich in diesem Jahr wieder an einen größeren Aprilscherz gewagt. Dabei habe ich auch unserem Ortsvorsteher Jörg Albert Worte in den Mund gelegt, die er nie gesagt hat.

Einiges in diesem Artikel ist zwar unglaublich, aber wahr.

Die verwendeten Urkunden wurden nicht verändert und sind so im Staatsarchiv Marburg vorhanden. Die Gemarkungskarte aus dem Jahre 1886 dagegen umso mehr. Dabei half mir Heike Wernick. Ein großes Dankeschön!

Die Karte gibt es wirklich und kam durch einen Nachlass in unseren Besitz. Für den Scherz habe ich lediglich die Jahreszahl verändert. Also, die falsche Karte ist die mit der Jahreszahl 1686. Stadttore, Stadtmauer und Wasserlauf im „Hainweg“ habe ich hinzugefügt und den Wasserlauf in der Straße „Am Damm“ lediglich verbreitert. Der Häuserbach war damals noch ein offener Bachlauf durch den Ort. So war die Stadt ringsherum gegen Feinde geschützt.

Tatsächlich wurde Hausen vor 700 Jahren die Stadtrechte (1323) verliehen. Dr. Hans Günther Bickert (Marburg) beschäftigte sich viele Jahre mit der Ortshistorie und hat zu diesem Thema mehrere Publikationen verfasst. Die geschichtliche Aufarbeitung Hausens ist für ihn beendet. Er sucht schon gar nicht in Knüllwald-Hausen weiter.

Auch die Ortseingangsschilder bleiben so wie sie sind. Wenigstens vorläufig. Es sei denn beim Bürgerentscheid (2024) kommt was anderes heraus und wir bekommen Ortsschilder die lauten: Neukirchen Stadtteil Hausen. Das ist jetzt kein Aprilscherz.

    Urkunde belegt Stadtrechte – Sonderstatus seit 1323

Wir erinnern heute an die Geschichte des größten und wichtigsten Arbeitgebers in Oberaula, in der Spitze arbeiteten hier bis zu 100 Menschen, überwiegend Frauen, die in der strukturschwachen Gegend eine Arbeitsstätte fanden. Sie wurden mit Bussen aus den umliegenden Orten zur Betriebsstätte geholt, Heinrich Manz aus Friedigerode war lange Jahre, bis zum Auflösung, Werksleiter. Heute ist auf dem Areal wieder eine Firma untergebracht. Werner Weidemann betreibt dort Werkzeug- und Maschinenbau. (sro)